Wirtschaft.Digital.Sicher NRW: Land und Wirtschaft vereinbaren Maßnahmen zur Stärkung von Cybersicherheit in Unternehmen
Ministerin Neubaur: Für mehr digitale Sicherheit bündeln wir die Kräfte und setzen Hand in Hand ein starkes Zeichen
Die wirtschaftlichen Schäden durch mangelhafte digitale Sicherheit, etwa beim Verlust von Daten oder Geschäftsgeheimnissen, sind immens.
Dennoch hat einer aktuellen Studie zufolge mehr als die Hälfte aller Unternehmen in Nordrhein-Westfalen keinen Notfallplan im Fall von Cyberangriffen. Fast ein Fünftel hat gar keine Vorkehrungen getroffen. Deshalb haben Landesregierung, Kammern, Branchenverbände und -Netzwerke heute in Bochum die Initiative „Wirtschaft.Digital.Sicher NRW“ mit 13 gemeinsamen Vorhaben vereinbart. Ziel ist, IT-Sicherheit und Resilienz der nordrhein-westfälischen Wirtschaft zu stärken und Unternehmen bei der sicheren Nutzung digitaler Technologien zu unterstützen.
Ministerin Neubaur: „Cybersicherheit geht jedes Unternehmen an, die Geschäftsführungen genauso wie die Mitarbeitenden. Für mehr digitale Sicherheit in der Wirtschaft bündeln wir in Nordrhein-Westfalen die Kräfte und setzen Hand in Hand ein starkes Zeichen. Gemeinsam bieten wir Hilfestellung für den digitalen Raum, wo sie dringend gebraucht wird. Das beinhaltet finanzielle Förderung, kostenlose Beratungsangebote und Vernetzung. Ich danke allen Partnerorganisationen für die intensive branchen- und ressortübergreifende Zusammenarbeit und lade alle Unternehmen ein: Informieren Sie sich, nutzen sie die Angebote und stärken Sie so ihre digitalen Abwehrkräfte.“
Wirtschaftsministerin Mona Neubaur gab außerdem bekannt, dass der Vertrag mit „DIGITAL.SICHER.NRW“, dem Landeskompetenzzentrum für Cybersicherheit in der Wirtschaft, vorzeitig um drei weitere Jahre bis Ende 2026 verlängert wird. Das Kompetenzzentrum koordiniert die neue Initiative und steuert die Umsetzung der Maßnahmen.
Sebastian Barchnicki, Sprecher der Geschäftsführung von DIGITAL.SICHER.NRW: „Obwohl viele technische Probleme bereits gelöst sind, gibt es keinen flächendeckenden Einsatz von Cybersicherheitsmaßnahmen – vor allem im Mittelstand. Die große Herausforderung besteht darin, jedem Unternehmen in NRW eine Hilfestellung bei der Umsetzung einfacher, aber effektiver Cyber-Security-Maßnahmen zu geben – praxisnah und verständlich. Genau da setzt die Initiative „Wirtschaft.Digital.Sicher NRW an.“
Nach aktuellen Ergebnissen der Studie „CYBERSICHERHEIT IN NRW- Fakten zur IT-Sicherheit in Unternehmen“ bleiben gerade Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) deutlich hinter größeren zurück: Sie sind weniger kompetent beim Thema Cybersicherheit und zugleich auch weniger bereit in diesem Bereich zu investieren. Obwohl sich Beschäftigte in Nordrhein-Westfalen digital sicher fühlen, schätzt nur etwa ein Drittel die eigene Kompetenz in Sachen IT-Sicherheit als groß oder sehr groß ein; nur etwa die Hälfte ist über Notfallmaßnahmen im eigenen Unternehmen informiert.
Die Initiative „Wirtschaft.Digital.Sicher NRW“ umfasst folgende Maßnahmen:
Praxisorientierte Maßnahmen für kleine und mittlere Unternehmen:
- Förderprogramm MID-Digitale Sicherheit: Förderung von IT-Sicherheitsmaßnahmen in Unternehmen mit bis zu 15.000 Euro aus Landesmitteln. Rund 600 Unternehmen haben bislang die Förderung des Landes in Anspruch genommen. Dafür hat das Land bereits mehr als 7 Millionen Euro bereitgestellt.
- Checkliste Digitale Sicherheit für Chefinnen und Chefs
- Risiko-Folgenabschätzung „Cyberangriff“ für KMU
- Vorlagen für die IT-Notfallplanung sowie Notfallkarten in Kleinst-/Kleinunternehmen
- Digitale Sicherheit für Gründerinnen und Gründer: Cybersicherheit für junge Unternehmen und deren Geschäftsmodelle
Kompetenzen und Informationen zum Thema Digitale Sicherheit vor Ort:
- Roadshow zur digitalen Sicherheit: Vor-Ort-Informationen zu aktuellen Sicherheitsherausforderungen und wirksamen Schutzmaßnahmen. Bis 2026 sind dazu in allen Kreisen und kreisfreien Städten Veranstaltungen geplant.
- Regionale Cybersicherheitsberatung und Anlaufstellen sowie Multiplikatoren-Schulungen
- Informationsoffensive zu neuen unternehmensbezogenen Anforderungen aus der NIS2-Richtlinie (Richtlinie über Maßnahmen für ein hohes gemeinsames Cybersicherheitsniveau in der Europäischen Union)
Strategische Maßnahmen für mehr Cybersicherheit und Resilienz in der Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen:
- Landesweite Sichtbarkeitskampagne „Tür zu im Netz!“: Sensibilisierung für IT-Sicherheit in Unternehmen (gestartet im Mai 2023)
- CISO (Chief Information Security Officer) Netzwerk NRW: Aufbau eines landesweiten Netzwerks von IT-Sicherheitsverantwortlichen
- eurobits women academy (ewa): Initiative für mehr weibliche IT-Sicherheitsfachkräfte
- Erarbeitung einer Rahmenstruktur für ein „NRW Basispaket Digitale Sicherheit für kleine und mittlere Unternehmen“
Weitere Informationen zur Initiative finden Sie unter https://www.wirtschaft-digital-sicher.nrw
Die Partner von "Wirtschaft.Digital.Sicher NRW":
- Allianz für Cybersicherheit
- Ärztekammer Nordrhein
- Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft West e.V.
- Bitkom e.V.
- Cyber Security Cluster Bonn e.V.
- DEHOGA Nordrhein-Westfalen e.V.
- eurobits e.V. - Europäisches Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit
- Handelsverband Nordrhein-Westfalen e.V.
- IHK NRW - Die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen e. V.
- Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein
- regionen.NRW
- Sparkassenverband Westfalen-Lippe
- Teletrust - Bundesverband IT-Sicherheit e.V.
- unternehmer nrw - Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen e.V.
- Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (vdma) e.V. Nordrhein-Westfalen
- Verband Freier Berufe NRW e.V.
- VOICE - Bundesverband der IT-Anwender e.V.
- Verband der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaften in Nordrhein-Westfalen e.V.
- Westdeutscher Handwerkskammertag (WHKT)
- Verband der Elektro- und Digitalindustrie NRW (ZVEI) e.V.
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