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Exzellenz Start-up Center.NRW

Meeting eines Start-ups zur Aufstellung ihres Business Plans

Exzellenz Start-up Center.NRW

Die mit dem Programm „Exzellenz Start-up Center.NRW“ geförderten Universitäten in Aachen, Bochum, Dortmund, Köln, Münster und Paderborn verändern disruptiv das Gründungsgeschehen in Hochschulen und setzen bundeweit neue Maßstäbe für erfolgreiche hochschuleigene Gründungsunterstützung.

Im Zentrum der staatlichen Förderung und der Aktivitäten in den Universitäten steht die gründungsfreundliche Organisation von Forschung, Lehre, Verwaltung und Transfer.

Fakultäten beteiligen sich an der Finanzierung von Gründungs-Scouts, die innerhalb der Forschung gründungsrelevante Potentiale frühzeitig identifizieren und gezielt fördern. Scouting und Unterstützung werden in verschiedenen forschungsnahen „Fachinkubatoren“ organisiert und Professuren in Technik- und Naturwissenschaften werden gründungsaffin ausgeschrieben und besetzt.

Für den erfolgreichen Besuch hochschulweit ausgerichteter gründungsrelevanter Veranstaltungen erhalten Studierende ECTS-Punkte, die vom eigenen Studiengang anerkannt werden. Curricula werden gründungsaffin gestaltet und Zertifikate für die erfolgreiche Teilnahme an mehreren Modulen gründungsrelevanter Veranstaltungen vergeben. Hierüber hinaus werden zahlreiche maßgeschneiderte qualifizierende Veranstaltungen für unterschiedliche Herausforderungen auf dem Weg von der Idee bis zum eigenen Unternehmen angeboten.

Universitätsverwaltungen vereinfachen und beschleunigen die Nutzung technischer Infrastruktur und ermöglichen eine Start-up-freundliche wirtschaftliche Verwertung von Hochschulpatenten.

Die hochschuleigene individuelle Unterstützung von Gründungsvorhaben erstreckt sich über die Prüfung von Ideen, die Entwicklung von Prototypen, die Erstellung von Geschäftsplänen für die Gründungs- und frühe Wachstumsphase bis zur Gründung und geht damit weit über Antragsberatung hinaus.

So betreibt die Universität Paderborn das größte hochschuleigene Gründungszentrum in Deutschland, 7000 qm, inkl. 1000 qm Maker Space. Die Ruhr-Universität Bochum unterhält einen 2000 qm großen Maker Space. Das Gründungszentrum der RWTH Aachen „Collective Incubator“ ist 4000 qm groß, inkl. 1000 qm Maker Space und der InnoDom Cologne, das Gründungszentrum der Universität zu Köln, bietet 4000 qm Nutzfläche für Gründungsinteressierte und junge Start-ups.

Dieser Erfolg ist vor allem auf das außerordentliche Engagement der Beteiligten in den Universitäten und in Teilen auch auf einen Paradigmenwechsel in der staatlichen Förderung zurückzuführen. Seit Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts haben geförderte Hochschulen personalintensive Aktivitäten nach Ende von Förderprojekten nicht weitergeführt. Dies ist das wiederkehrende Ergebnis der über Jahre durchgeführten Evaluation der EXIST-Programme des Bundes durch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI und auch Resultat der mehrfach durchgeführten Erhebung „Gründungsradar“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft.

Angesichts dieses geringen Wirkungsgrades war eine Verstetigungserklärung der Rektorate Bestandteil des Förderwettbewerbes „Exzellenz Start-up Center.NRW“ und auch Bestandteil der Bewilligungsbescheide. Im Ergebnis hat jede der sechs Universitäten ab 10 Vollzeitstellen aufwärts in der praktischen Gründungsunterstützung mit Mitteln des Hochschulhaushaltes verstetigt. Hinzu kommen gründungsaffin besetzte Professuren und Stellen für wissenschaftlich Mitarbeitende sowie die Betriebskosten für Gründungszentren, Maker Space und Fab Labs.

Gründe für die Einstellung personalintensiver Tätigkeiten in der Gründungsunterstützung nach Projektende liegen in mangelnder Wertschätzung des Handlungsfeldes im Kontext hochschulinternen Wettbewerbs um Ressourcen. Um die Überlebenswahrscheinlichkeit der praktischen Gründungsunterstützung von der Idee bis zur Gründung zu erhöhen, wurde empfohlen, eine zentrale Betriebseinheit ausschließlich für Gründungsunterstützung zu schaffen, dem Rektorat zu unterstellen, mit Personal und Sachmitteln auszustatten und über den Hochschulhaushalt zu finanzieren. Im Ergebnis haben die Universitäten in Bochum, Köln, Münster und Paderborn eine solche zentrale Betriebseinheit errichtet; die TU Dortmund hatte schon vor der Förderung eine zentrale Betriebseinheit und die RWTH Aachen hat die Gründungsunterstützung vor allem in der RWTH Innovation GmbH angesiedelt.

Das Förderprogramm „Exzellenz Start-up Center.NRW“ hat die Rolle von Universitäten als Keimzelle und Quelle für Start-ups im regionalen Start-up-Ökosystem Nordrhein-Westfalens nachhaltig gestärkt. Jede der geförderten Universitäten pflegt ein eigens Netzwerk von Investoren, Business Angels und Venture Capital Gebern; jede tragfähige Geschäftsidee erhält eine Finanzierung.

Das Ziel der Initiative, den ausgewählten Universitäten über die Förderung zu ermöglichen, zu den führenden Gründungsuniversitäten in Deutschland aufzuschließen, wurde eindrucksvoll erreicht. Dies belegen der Gründungsradar des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, NRW-Universitäten belegen nun führende Plätze im Ranking, und der außerordentliche Erfolg der Universitäten im Leuchtturmwettbewerb „Startup Factories“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE). Unter den bundesweit 15 Gewinnern der Konzeptphase waren vier ESC-Konsortien aus Nordrhein-Westfalen und unter den 10 Gewinnern der Projektphase sind BRYCK Startup Alliance im Ruhrgebiet und Gateway Factory im Rheinland. 

Die Förderinitiative „Exzellenz Start-up Center“ hat damit eine Durchschlagskraft auf die Gründungsaktivitäten an den Hochschulen wie kein anderes Förderprogramm in Deutschland zuvor. Das Land Nordrhein-Westfalen hat den Wettbewerb im September 2018 ins Leben gerufen und stellt insgesamt bis zu 150 Millionen Euro zur Verfügung.

Die sechs Exzellenz Start-up Center sind:

  • RWTH Aachen

    RWTH Innovation / Building Europe’s leading integrated Tech Incubator

  • Ruhr-Universität Bochum

    WORLDFACTORY Start-up Center (WSC)

  • Technische Universität Dortmund

    Centrum für Entrepreneurship & Transfer (CET)

  • Universität zu Köln

    Gateway Exzellenz Start-up Center

  • Universität Münster

    REACH – EUREGIO START-UP CENTER

  • Universität Paderborn

    Exzellenz Start-up Center Ostwestfalen-Lippe (ESC.OWL)

Diese sechs Universitäten haben für Acceleration und Scale-up gegründeter Start-ups vier Startup Factories initiiert und gebildet: BRYCK Startup Alliance im Ruhrgebiet, Gateway Factory im Rheinland, R-Factory im Münsterland, Factory 33 in Ostwestfalen-Lippe.

Ergänzend werden Einzelprojekte an folgenden Universitäten gefördert:

  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    U BO GROW, BoHAIMe, Visual Computing Incubator

  • Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

    HHU Gründungsförderung

  • Universität Duisburg-Essen

    GUIDE PLUS

  • Universität Siegen

    EnableUS

  • Bergische Universität Wuppertal

    Women Entrepreneurs in Science