NRW Startup Reports
Die NRW Startup Reports sind jährliche Studien über das nordrhein-westfälische Startup-Ökosystem.
Zielsetzung
Ein vitales Startup Ökosystem und die Innovationskraft junger Unternehmen sind für den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen von entscheidender Bedeutung. Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, ein optimales Gründungsklima zu schaffen und die Startup- und Innovationskultur im Land weiter zu stärken. Um die Fortschritte beim Aufbau eines international wettbewerbsfähigen Ökosystems konsistent abzubilden und die Maßnahmen der Landesregierung bedarfsgerecht auszurichten, ist eine regelmäßige Analyse des Ökosystems von herausragender Bedeutung. Da es sich bei Startups um eine besondere Form der Unternehmensgründung handelt, gibt es bislang keine amtliche Statistik, die das Startup-Gründungsgeschehen in Deutschland erfasst.
Mit den NRW Startup Reports etabliert das MWIKE daher eine regelmäßige Berichterstattung über die Entwicklung des Startup Ökosystems in Nordrhein-Westfalen. Die Ergebnisse werden jährlich in den NRW Startup Reports zusammengefasst. Ziel ist es, einen tieferen Einblick in die Startup-Szene Nordrhein-Westfalens zu erhalten und Potenziale für die Weiterentwicklung gründungsfreundlicher Rahmenbedingungen zu identifizieren.
Konzeption
Dafür werden Daten von über 16.000 Unternehmen aus NRW sowie Statistiken zu 10 globalen Startup Ökosystemen auf Basis des deutschen Handelsregisters und weiterer Datenquellen ausgewertet. Der Fokus des Kennzahlen-Reports („NRW Startup Report 2024 – Eine datenbasierte Analyse des NRW-Ökosystems“) liegt dabei auf den Bereichen Gründungsintensität, geografische und demografische Verteilung, Finanzierung, Beschäftigungseffekte und globale Vernetzung. Die Erstellung und Umsetzung des Reports erfolgt durch die Startup Genome LLC.
Neben der regelmäßigen datenbasierten Analyse sind auch die direkten Einschätzungen der Gründer:innen für die Entwicklungsmessung des NRW Startup-Ökosystems von herausragender Bedeutung. Das MWIKE veröffentlicht daher jährlich einen zweiten NRW Startup Report („NRW Startup Report 2024 – Ein Stimmungsbild des NRW-Ökosystems“). Dafür werden Gründer:innen aus NRW über eine Online-Befragung direkt adressiert und zu aktuellen Trends, Chancen sowie Herausforderungen befragt. Die Erhebung zeigt daher einen Ausschnitt eines Stimmungs- und Meinungsbildes des nordrhein-westfälischen Startup Ökosystems. Die Erstellung und Umsetzung dieses Reports erfolgt durch die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Startups werden anhand der folgenden Kriterien definiert:
- nicht älter als 10 Jahre
- Hauptstandort in Nordrhein-Westfalen
Die Kernergebnisse der NRW Startup Reports 2024 im Überblick:
- Mit 534 Startup-Neugründungen im Jahr 2023 verzeichnete NRW wie fast alle anderen Bundesländer im Vorjahresvergleich einen leichten Rückgang der Neugründungen (-8%).
- Mit über 2.300 Gründungen in den letzten vier Jahren verzeichnet NRW gleichauf mit Bayern und nach Berlin die stärksten Gründungsaktivitäten in Deutschland.
- Knapp 18 % der 2023 gegründeten Startups haben Gründerinnen oder weibliche Führungskräfte. Damit ist der Anteil der Gründerinnen und weiblichen Führungskräfte gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen (17% im Jahr 2022).
- Geschäftsmodelle im B2B-Bereich sind weiterhin der fokussierte Absatzmarkt.
- In der Frühphase sind staatliche Fördermittel und Business Angels auch im Jahr 2024 die bevorzugte Finanzierungsquelle. In späteren Entwicklungsphasen gewinnt Venture Capital immer mehr an Bedeutung.
- Der Gesamtwert des Startup-Ökosystems NRW stieg im Vergleichszeitraum vom 2. Halbjahr 2021 bis Ende 2023 um rund 2 Milliarden US-Dollar auf 11,5 Milliarden US-Dollar, wobei die Finanzierungsrunde bzw. der Exist der sog. Unicorns DeepL und LeanIX einen großen Teil des Wertzuwachses ausmachen.
- Vergleichbar mit dem globalen Trend von -40% ist das Gesamtfinanzierungsvolumen in NRW gegenüber 2022 um 39% gesunken. Die führenden Sektoren bei VC-Finanzierungen in NRW sind KI und Cleantech.
- Auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten bietet NRW Gründer:innen mit einer Vielzahl an Unterstützungsmaßnahmen ein stabiles und positiv motiviertes Gründungsumfeld. 61% der befragten Startups bewerten das Startup-Ökosystem in NRW mit „sehr gut“ oder „gut“.
- Vertrieb und Kundenakquise stellen für Startups in allen Gründungsphasen die größte Herausforderung dar. An zweiter und dritter Stelle stehen Kapitalbeschaffung sowie Cashflow und Liquidität.
- Ideen Verwirklichen und selbstbestimmtes Arbeiten sind die am häufigsten genannten Gründungsmotive. Gründerinnen nennen zudem häufiger eine bessere zeitliche Flexibilität und Frust im Angestelltenverhältnis als Gründungsmotiv.
- Nach wie vor sehen Gründerinnen die Vereinbarkeit von Familie und Existenzgründung als größere Herausforderung an als Gründer und wünschen sich hier gezieltere Unterstützungsangebote. Gründerinnen sehen ihre Stärken eher bei Sozial- und Fachkompetenz sowie Kontaktfreudigkeit, Männer eher bei Risikobereitschaft, Unnachgiebigkeit und Kooperation. Auch Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit ist für weibliche Gründerinnen wichtiger als für männliche Gründer.
- Gründerinnen sehen sich bei der Beschaffung von Finanzierungen im Vergleich zu ihren männlichen Mitstreitern mit größeren Herausforderungen konfrontiert. Bei der Fremdkapitalaufnahme haben die befragten Gründerinnen eine höhere Präferenz für Investorinnen. Als Begründung geben sie an, dass diese ihr Geschäftsmodell besser nachvollziehen können, was zu einer zusätzlichen Investitionsbereitschaft beitragen könnte.
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