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​Street View für Baustellen

​Street View für Baustellen

Aachener Start-up HoloBuilder vereinfacht Dokumentation in der Bauwirtschaft.
Eine Baustelle am anderen Ende der Welt managen,- ein Ding der Unmöglichkeit ohne ständig vor Ort zu sein. Doch das Aachener Start-up HoloBuilder macht es möglich. Ihre App JobWalk schafft eine visuelle Dokumentation des Baufortschritts durch eine Art “Street View” für Baustellen. Mit der App kann bei einem normalen Kontrollgang ohne Zeitverlust zusätzlich eine virtuelle 360-Grad-Tour aufgenommen werden. Diese kann sofort mit allen am Bau Beteiligten online geteilt und je nach Freigabe auch von diesen bearbeitet werden. „Die kurzen Kommunikationswege führen dazu, dass Probleme auf dem Bau erkannt und dementsprechend kostengünstiger behoben werden können. Mit unserer Lösung vereinfachen wir den aufwändigen Dokumentationsprozess und ermöglichen unseren Kunden, bis zu 90 Prozent ihrer Arbeitszeit in dem Bereich einzusparen“, erläutert Kristina Tenhaft (COO, 28).
 
Gemeinsam mit Simon Heinen (CTO, 31) und Mostafa Akbari (CEO, 39) hat Tenhaft im März 2015 HoloBuilder gegründet. Die Drei haben sich an der RWTH Aachen kennengelernt, wo sie neben Informatik auch unter anderem Technik-Kommunikation studiert haben. Akbari erzählt: „Grundlage für unsere Gründung war die Technologie im Bereich Augmented und  Virtual Reality. Die Fokussierung auf die Baubranche kam durch eine verstärkte Analyse unserer Kunden und dem Mehrwert, den unsere Software bieten kann.“
 
Unterstützung für den Aufbau ihres auf einem Abonnement-Modell basierenden Geschäftsmodells erhielt das Trio durch ein Exist-Gründerstipendium sowie durch das German Accelerator Programm. Akbari konnte hierdurch im Silicon Valley an einem sechsmonatigen Coaching zur Weiterentwicklung des Unternehmenskonzepts teilnehmen. Er erzählt: „HoloBuilder kam in den USA super an. Viele neue Kunden und Investoren haben uns kontaktiert, so dass ich direkt da blieb, um unser US-Office aufzubauen. Mittlerweile setzen über vierzig Prozent der führenden Generalunternehmer in den Vereinigten Staaten und viele andere Unternehmen HoloBuilder erfolgreich für ihre Baustellendokumentation ein.“ Starkes Netzwerk des Digital Hub Aachen als Grundlage Anteil am stetigen Wachstum des heute bereits 32 Beschäftigte zählenden Start-ups hat auch der Digital Hub Aachen. „Ein Start-up gründen heißt auch, sich Wissen und Erfahrungen selbst anzueignen. Die Unterstützung durch ein starkes Netzwerk mit erfahrenen Mentoren ist da sehr viel Wert”, berichtet Heinen.
 
Ihre Motivation in Nordrhein-Westfalen zu gründen lag für das Trio nicht allein an der Nähe zu ihrer Alma Mater. „NRW ist als Gründungsstandort reizvoll, da in den letzten Jahren viel getan wurde, um die Gründerszene zu stärken und Gründer insbesondere in der Anfangszeit zu unterstützen. Außerdem ist hier viel Industrie ansässig, so dass für neue Produkte auch entsprechend Ansprechpartner und Kunden zu finden sind“, meint Tenhaft. Über die Serie #GründerzeitNRW In der Serie #GründerzeitNRW kommen Gründerinnen und Gründer zu Wort, die mit ihren individuellen Lebenswegen und Geschäftsideen die Vielfalt der Start-up-Szene in Nordrhein-Westfalen widerspiegeln und Mut zur Selbstständigkeit machen sollen. Ausgewählt wurden junge Unternehmen, die von Startercentern oder anderen Einrichtungen beraten oder für Auszeichnungen, wie den GRÜNDERPREIS NRW oder DWNRW-Award, nominiert wurden.