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Papierindustrie

Papierindustrie

Nordrhein-Westfalen ist einer der wichtigsten Standorte der deutschen Papierindustrie. Mit rund 7.000 Beschäftigten in 30 Betrieben erwirtschaftete diese Branche in unserem Land einen Umsatz von 2,1 Mrd. Euro (2020). Im internationalen Vergleich steht die deutsche Papierindustrie an Nr. 1 in Europa und an Platz vier weltweit. Papier ist ein traditionelles, aber auch innovatives Produkt.

Ca. 3000 Papiersorten werden zu verschiedensten Produkten weiterverarbeitet. Verpackungspapiere stellen inzwischen das größte Segment der Papiererzeugung dar – bei weltweit zunehmender Nachfrage. Der steigende Online-Handel und der wachsende Welthandel tragen maßgeblich zu dieser Entwicklung bei.

Energie ist ein zentraler Kostenfaktor, energiepolitische Rahmenbedingungen haben großen Einfluss auf die Rentabilität der Branche. Nach den Branchenriesen Chemie, Stahl und Metallerzeugung und Verarbeitung gehört die Papierindustrie zu den fünf energieintensivsten Industrien.

Die Papierindustrie ist sehr kapitalintensiv. Die heute eingesetzten Papiermaschinen sind technisch höchst anspruchsvolle Produktionsanlagen und erfordern Investitionen von mehreren hundert Millionen Euro. Moderne Papiermaschinen haben je nach Produktionszweck eine Breite von über 12 m und können eine Länge von mehreren hundert Metern aufweisen. Pro Minute können bis zu 1.800 m Papier produziert werden – im Jahr bis über 600.000 Tonnen.

Für die Kreislaufwirtschaft ist die Papierindustrie eine Schlüsselindustrie: Altpapier ist der wichtigste Rohstoff zur Papiererzeugung. Problem des Papierrecyclings sind die neuen Gemischtmaterialien insbesondere bei der Verpackung: Ohne den Einsatz von Primärfasern ist der Kreislauf der Fasernutzung nicht aufrecht zu erhalten. Dieser ist allerdings gefährdet, wenn das als wichtigster Rohstoff zum Einsatz gebrachte Altpapier qualitativen Standards nicht genügt und seine Verfügbarkeit nachlässt.