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Verträge zur Forschungsfertigung Batteriezelle Münster unter Dach und Fach

Verträge zur Forschungsfertigung Batteriezelle Münster unter Dach und Fach

Christoph Dammermann, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIDE), und Dirk Behle, Geschäftsführer des Bau- und Liegenschaftsbetriebs des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW), tauschten sich heute im Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen über die vom Verwaltungsrat des BLB NRW am Dienstag gebilligten Verträge zur Vermietung der künftigen Münsteraner Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) aus.
Errichtet wird der Gebäudekomplex bis 2025 von der Landesentwicklungsgesellschaft NRW.URBAN im Treuhandauftrag des Landes Nordrhein-Westfalen. Nach Fertigstellung übernimmt der BLB NRW als Eigentümer den Gebäudekomplex. Der BLB NRW ist Eigentümer und Vermieter fast aller Immobilien des Landes Nordrhein-Westfalen. Mit rund 4.100 Gebäuden, einer Mietfläche von etwa 10,4 Millionen Quadratmetern und jährlichen Mieterlösen von rund 1,4 Milliarden Euro verwaltet der BLB NRW eines der größten Immobilienportfolios Europas. Das Land hatte mit der Standortbewerbung 2019 zugesagt, Gebäude und Grundstück für die Dauer des Forschungsbetriebs Batteriezelle unentgeltlich zur Nutzung zu überlassen.

Staatssekretär Christoph Dammermann: „Wir haben mit dem BLB NRW und NRW.Urban Partner gefunden, die sich optimal mit ihren jeweiligen Kompetenzen ergänzen. Alle Beteiligten sind sich der Bedeutung des Projekts bewusst und unterstützen uns engagiert und ergebnisorientiert bei der Realisierung.“ 

Auf einer Gesamtfläche von mehr als 55.000 Quadratmetern entsteht im Hansa-Business-Park Münster direkt an der Autobahn A 1 eine Großforschungsanlage, die schrittweise ab Ende 2022 von der Fraunhofer-Gesellschaft als zukünftige Nutzerin übernommen wird. Dort sollen gemeinsam mit der Industrie anwendungsnahe Produktionsverfahren für moderne, leistungsfähige und umweltgerechte Batteriezellen entwickelt werden.

Aktuell sind bereits mehr als 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fraunhofer-Gesellschaft in Übergangslösungen im Stadtgebiet von Münster gemeinsam mit ihren Partnern der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU Münster), der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH Aachen) und des Forschungszentrums Jülich mit dem Aufbau der FFB in Münster befasst.

Moderne, leistungsfähige Batteriezellen sind eine Schlüsseltechnologie der Energiewende. Sie haben schon jetzt eine zentrale Bedeutung für die Entwicklung zukunftsfester Technologien in der Logistik, für die Netzstabilität bei zunehmender Einspeisung erneuerbare Energien, für die Elektromobilität und für viele andere Branchen.

Insgesamt wird der Aufbau der FFB durch das Land mit bis zu 180 Millionen Euro gefördert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt - beginnend mit dem 01.10.2019 bis zum Jahr 2026 - insgesamt bis zu 500 Millionen Euro zur Verfügung.

Hintergrund
Meilensteine und Eckdaten der FFB
  • Februar 2021: Vorstellung des Digitalen Zwillings
  • Herbst 2021: Regelbetrieb FFB Workspace
  • 4. Quartal 2022 Bereitstellung des 1. Bauabschnitts im Hansa-Business-Park Münster und Beginn des Forschungsbetriebs am endgültigen Standort. Parallel laufen Planung und Bau des 2. Bauabschnitts
  • 2023/2024 Teilbereitstellung der Produktionsflächen des 2. Bauabschnitts.
  • 2024 Bereitstellung des Institutsgebäudes für den zweiten Bauabschnitt.
  • 2025 Bereitstellung des Gesamtprojekts 2. Bauabschnitt.
  • Mehr als 150 (aktuell schon mehr als 60) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden sich dann mit Produkten und Produktionsverfahren rund um die Batteriezelle beschäftigen. Relevante Branchen sind u. a. die E-Mobilität, die Chemie, die Energiewirtschaft, Medizin, Robotik, Maschinen- und Anlagenbau, Luft- und Schifffahrt.
  • Gesamtfläche der FFB: mehr als 55.000 m²
  • Durch das Vorziehen der ursprünglich erst für 2026 geplanten Erweiterungsoption in den 2. Bauabschnitt wird das Gesamtvorhaben Wirtschaft und Wissenschaft deutlich schneller zur Verfügung gestellt als zunächst vorgesehen.