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Wirtschaft

Wirtschaftswachstum weiter verlangsamt

Minister Pinkwart: Die Wachstumsdelle fällt in NRW geringer aus als im Bund, weil der Arbeitsmarkt sich überdurchschnittlich gut entwickelt

Die wirtschaftliche Entwicklung hat sich auch in Nordrhein-Westfalen weiter abgekühlt. Die Verlangsamung fiel aber geringer aus als im Bund. Nach einer heute vom „Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder“ vorgelegten ersten Schätzung ist die Wirtschaft des Landes im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozent gewachsen (2018: +0,9%).
In Gesamtdeutschland legte die Wirtschaft um 0,4 Prozent zu (2018: +1,4%). Spitzenreiter im Ländervergleich sind Berlin und Hamburg. Nordrhein-Westfalen folgt im Mittelfeld auf Rang 11 (2018: Rang 12) vor Sachsen und Baden-Württemberg, wo die Wirtschaft stagnierte. Am unteren Ende liegen mit einer schrumpfenden Wirtschaft das Saarland, Bremen und Rheinland-Pfalz.
 
Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart:

Die Wachstumsdelle fällt geringer aus als im Bund, weil der Arbeitsmarkt sich – anders als in früheren Schwächephasen - überdurchschnittlich gut entwickelt hat. Damit bleibt die Arbeitslosenquote auf historisch niedrigem Niveau.

 
So sind trotz wirtschaftlicher Abkühlung im Halbjahresvergleich 135.000 neue Jobs in Nordrhein-Westfalen entstanden – das ist relativ gesehen ein höherer Zuwachs als im Bund. Nach wie vor ist die Arbeitslosenquote mit saisonbereinigt 6,6 Prozent niedrig. Dank guter Tarifabschlüsse haben die Reallöhne weiter zugelegt. Davon profitieren Dienstleister und Handel: Sie sind im ersten Halbjahr erfreulich gewachsen.
 
Die Ursache für das geringere Tempo liegt ausschließlich in einer auch in NRW gegenwärtig schwächelnden Industrie - wenngleich in Gesamtdeutschland die Industrieproduktion einen deutlich stärkeren Dämpfer hinnehmen musste. Die angespannte Weltwirtschaft, gestiegene Unsicherheiten im Nahen Osten und der ungelöste Handelsstreit zwischen den USA und China belasten die exportstarken nordrhein-westfälischen Unternehmen.
 
„Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, in die Zukunft zu investieren und sich auf die Herausforderungen der Digitalisierung, der Globalisierung und des verstärkten Klimaschutzes vorzubereiten“, sagte Minister Pinkwart. „Wir unterstützen die Unternehmen, in dem wir in Nordrhein-Westfalen deutlich mehr in Infrastruktur, die Digitalisierung der Verwaltung und die Förderung von Gründungen investieren. Zudem senken wir mit unseren Entfesselungspakten die bürokratischen Belastungen für Unternehmen, um beste Voraussetzungen für unternehmerisches Engagement zu schaffen.“
 
Hintergrund:
Die jetzt veröffentlichte amtliche Schätzung ist eine erste Wasserstandsmeldung der Statistiker für die wirtschaftliche Entwicklung der Länder im Jahr 2019. Auf Grund einer eingeschränkten Datenbasis ist sie mit einigen Unsicherheiten verbunden. Erste Berechnungen der Wachstumszahlen der Länder für das Gesamtjahr werden Ende März 2020 veröffentlicht. Diese Schätzungen werden in den Folgejahren 2021 und 2022 auf Basis einer verbesserten Datengrundlage weiter angepasst und korrigiert.

Land fördert gate.ruhr mit 14,5 Millionen Euro

Pinkwart: Wir investieren in die Zukunft des ehemaligen Zechengeländes Auguste Victoria und schaffen Arbeitsplätze in der Emscher-Lippe-Region

Mit 14,5 Millionen Euro fördert die Landesregierung die Entwicklung des Industrie- und Gewerbegebietes gate.ruhr auf dem Gelände des 2015 stillgelegten Bergwerks Auguste Victoria 3/7 in Marl. Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart überreichte Bürgermeister Werner Arndt und Markus Masuth (RAG Montan Immobilien) in Anwesenheit von Regierungspräsidentin Dorothee Feller den Zuwendungsbescheid.
Im ersten Schritt wird die gate.ruhr GmbH (Stadt Marl: 51 Prozent, RAG MI: 49 Prozent) Netto-Flächen im Umfang von 12,5 ha erschließen und vermarkten. Die Mittel dafür stammen aus der Bund-Länder-Gemeinschaftssaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“, an der sich das Land hälftig beteiligt.
 
Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Die Schließung der Zechen eröffnet ebenso Räume für die Weiterentwicklung des Industriestandorts Nordrhein-Westfalen wie der bevorstehende Ausstieg aus der Kohleverstromung. Das zeigt das Projekt gate.ruhr: Wir investieren in die Zukunft des Areals der Auguste Victoria und schaffen Arbeitsplätze in der Emscher-Lippe-Region. Dieses Projekt entwickelt für das gesamte Ruhrgebiet und darüber hinaus Strahlkraft und wird auch international tätige Unternehmen anziehen.“
 
Werner Arndt, Bürgermeister der Stadt Marl: „Auf Auguste Victoria waren bis zur Schließung mehrere tausend Kumpel beschäftigt. Mit gate.ruhr sorgen wir dafür, dass auch die Kinder und Kindeskinder unserer Bergleute hier wieder gute Arbeit finden und es mit unserer  Stadt und unsere Region weiter voran geht“.
 
Markus Masuth, Vorsitzender der Geschäftsführung RAG MI GmbH: „Für uns und die Stadt Marl ist die jetzige Bewilligung ein wichtiger Meilenstein für die Realisierung des Gesamtprojektes gate.ruhr. Wir können nun unverzüglich mit den notwendigen Arbeiten starten. In den nächsten Jahren wird der Wandel vom ehemaligen Zechenareal an der Carl-Duisberg-Straße zu einem attraktiven Standort für Industrie und Gewerbe konkret.“
 
Dorothee Feller, Regierungspräsidentin der Bezirksregierung Münster: „Nicht nur für Marl ist gate.ruhr ein zentrales Projekt. gate.ruhr steht stellvertretend für den Perspektivwechsel der gesamten Emscher-Lippe-Region, ihrer gemeinsamen Konzentration auf Chancen und Potentiale. Was könnte diesen Wandel besser symbolisieren als gate.ruhr mit seinen 12,5 Hektar Zukunftsfläche, erschlossen über Wasser, Straße und Schiene?“
 
Auf Basis einer zweiphasigen Machbarkeitsstudie, die EU und Land mit 1,8 Millionen Euro unterstützten, erstellte die Stadt Marl ein Nutzungskonzept für das gesamte Areal. In der ersten Realisierungsphase wird zunächst eine 12,5 ha große Fläche nördlich und südlich der zum Chemiepark führenden Nordstraße erschlossen. Gleichzeitig wird die Entwicklung zwei weiterer Teilflächen vorbereitet, die noch unter Bergaufsicht stehen:
  • Im Norden befindet sich ein Industriehafen mit Anschluss an den Wesel-Datteln-Kanal sowie das Schienen- und Autobahnnetz. Aktuell laufen die Vorbereitungen zur Entlassung aus der Bergaufsicht und die Abstimmung mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt zur künftigen Nutzung durch anzusiedelnde Unternehmen.
  • Im Süden schließt sich an die Projektfläche des ersten Bauabschnitts das stillgelegte Bergwerksgelände an. Auch hier haben die Vorarbeiten begonnen. 
 
Im Ergebnis sollen auf dem früheren Zechengelände netto ca. 45 ha Industrie- und Gewerbefläche für zukunftsweisende Investitionen in der Emscher-Lippe-Region bereitgestellt und ca. 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Ruhr-Konferenz: Drei Projektideen zur Digitalisierung im Tourismus

Um den digitalen Wandel im Ruhr-Tourismus zu forcieren hat das Themenforum „Chancen der Digitalisierung im Tourismus nutzen“ seine Ideen vorgelegt. Die drei Projektskizzen „Metropole Ruhr: Digitale Modelldestination NRW“, „RUHR.Fußball“ sowie „RUHR.Digital“ sind das Ergebnis der Arbeit von mehreren Expertengruppen mit Tourismusakteuren der Region und eines Online-Beteiligungsverfahrens im Rahmen der Ruhr-Konferenz.
Staatssekretär Christoph Dammermann stellte die Projekte zusammen mit Co-Moderator Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein, heute im Duisburger Technologiezentrum Tectrum vor.
 
Dammermann: „Die Idee des Themenforums, analoge Attraktionen des Ruhrgebiets mit dem Einsatz digitaler Technologien zeitgemäß erlebbar zu machen, ist aufgegangen. Das Themenforum hat wertvolle Impulse für die touristische Wertschöpfung in der Region geliefert. Nun gilt es, diese digitalen Potenziale zu heben und die entstandene Aufbruchsstimmung in der Region für die weitere strategische Entwicklung des Ruhr-Tourismus zu nutzen.“
 
Noll: „Das Themenforum Tourismus hat die gesteckten Ziele erreicht. Es hat sich gezeigt, dass das Ruhrgebiet das Potenzial hat, als Tourismusstandort im digitalen Zeitalter zukunftsweisende Impulse zu setzen.“
 
Ursprung der Projekte ist die Auftaktveranstaltung des Themenforums, bei der Schwerpunkte und Leitplanken für die weitere Bearbeitung dieser ausgewählten Themen gezogen wurden.
Die Projektidee „RUHR.Fußball“ rückt authentische Inhalte der Region rund um den Fußball in den Fokus und zielt auf die schon bestehende touristische Relevanz von Sportevents ab. „RUHR.Digital“ thematisiert die Erreichbarkeit digitaler Informationen vor Ort: Dabei wird beispielsweise an herausgehobenen Standorten durch Touchpoints oder Beacon-Technologie eine flächendeckende und einheitliche digitale Infrastruktur geschaffen. Die dritte Projektidee „Metropole Ruhr: Digitale Modelldestination NRW“ fokussiert die konsequente Digitalisierung sämtlicher Inspirations-, Informations-, Kommunikations-, Werbe- und Vertriebsmaßnahmen für den Tourismus im Ruhrgebiet.
 
Bei der Organisation der Veranstaltung war unter anderem die Ruhr Tourismus GmbH ein wichtiger Partner. „Die erarbeiteten Projektideen sollen entscheidend dazu beitragen, die Metropole Ruhr im Wettbewerb mit anderen Tourismuszielen eine herausragende Position einnehmen zu lassen“, so Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH.

Hintergrund: Ruhr-Konferenz

Die Ruhr-Konferenz wurde von der Landesregierung initiiert. Ziel ist, das Ruhrgebiet zu einer erfolgreichen, wettbewerbsfähigen und lebenswerten Metropolregion im digitalen Zeitalter zu entwickeln. Als Prozess angelegt steht die Ruhr-Konferenz mit insgesamt 20 thematischen Spezialisierungen, den sogenannten Themenforen, für eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren des Ruhrgebiets. Jedes Themenforum, das je von einem Moderator der Landesregierung und einem der Region geleitet wird, entwickelt Projektideen, die das Ruhrgebiet nach vorne bringen sollen. Der Phase des „Zuhörens“, in der die Ideen innerhalb der Themenforen gesammelt und konkretisiert werden, folgt ab Sommer 2019 die Phase der „Entscheidung“. Ausgewählte Projekte sollen ab 2020 in die Umsetzung gehen.
Das Wirtschaftsministerium ist mit insgesamt drei Themenforen am Prozess der Ruhr-Konferenz beteiligt. Weitere Informationen finden Sie hier.
 
Alle Informationen rund um die Ruhr-Konferenz finden Sie unter http://www.ruhr-konferenz.nrw.

 

Treffen mit Bürgermeistern und Landräten der Steinkohlekraftwerks-Standorte

Minister Pinkwart: Sichere Energieversorgung und Strukturentwicklung für heutige Steinkohlekraftwerksstandorte haben für uns hohe Priorität

Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart und Staatssekretär Christoph Dammermann treffen heute in Bottrop Bürgermeister und Landräte, um sich mit ihnen über Konsequenzen des Abschlussberichts der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ für die Standorte von Steinkohlekraftwerken auszutauschen.
Wirtschafts- und Energieminister Pinkwart:

Die Landesregierung hat sich in der Kommission offensiv dafür eingesetzt, dass auch für die Standorte von Steinkohlekraftwerken erforderliche Strukturhilfen berücksichtigt werden. Sichere Energieversorgung und Strukturentwicklung für heutige Steinkohlekraftwerksstandorte haben für uns hohe Priorität. So machen wir uns bei den laufenden Verhandlungen mit der Bundesregierung zur Umsetzung der Empfehlungen der Kommission in Berlin dafür stark, dass möglichst viele Standorte in Nordrhein-Westfalen von den Strukturhilfen des Bundes profitieren können.

Die Standorte von Steinkohlekraftwerken in Nordrhein-Westfalen leisten einen wichtigen Beitrag für die regionale oder lokale Wertschöpfung sowie die Versorgungssicherheit. Ihre möglichst vorausschauende Weiterentwicklung im Sinne der Empfehlungen der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ ist der Landesregierung ein besonderes Anliegen.

Ausländische Direktinvestitionen: Erstmals mehr als 10.000 neue Arbeitsplätze in NRW

Mit insgesamt 426 Neuansiedlungen und Erweiterungs¬projekten setzt sich in Nordrhein-Westfalen 2018 die steigende Tendenz bei ausländischen Direktinvestitionen (FDI - Foreign Direct Investment) fort. Bundesweit ist das Land mit einem Anteil von 21 Prozent beliebtester Investitionsstandort für internationale Unternehmen.
Ein neues Rekordergebnis erreicht Nordrhein-Westfalen bei der Zahl der dadurch neu geschaffenen Arbeitsplätze: Erstmals werden durch ausländische Investitionen mehr als 10.000 potenzielle Arbeitsplätze erwartet. Das bilanziert die landeseigene Wirtschaftsförderungs­gesellschaft NRW.INVEST.
 
„Nordrhein-Westfalens Attraktivität für ausländische Investitionen konnte erneut gesteigert werden. Kein Wunder, denn unser Land bietet als eine der wenigen Mega-Metropolregionen Europas ideale Rahmenbedin­gungen, um erfolgreich zu wachsen. Die vielen neu entstehenden Arbeitsplätze treffen auf ein hohes internationales Talent- und Fach­kräftepotenzial, von dem wir in Nordrhein-Westfalen profitieren. Wir wollen Innovationen entschlossen vorantreiben und laden internationale Unternehmen ein, gemeinsam mit uns Bestleistungen zu erbringen“, erklärt Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart.
 

Zahlen und Fakten im Überblick:

  • Die Region Düsseldorf war auch 2018 führender Standort in NRW mit 42 Prozent aller Investitionsprojekte, gefolgt von der Metropole Ruhr mit 21 Prozent und der Region Köln/Bonn mit 15 Prozent.
  • Knapp ein Drittel der potenziell neu geschaffenen Arbeitsplätze entstand in der Metropole Ruhr. Auf den Rängen zwei und drei folgen die Region Düsseldorf und der Niederrhein, der sich um 77 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern konnte.
  • Greater China liegt mit 72 Investitionsprojekten (Vorjahr: 96) weiterhin mit Abstand an der Spitze.
  • Im Aufwärtstrend ist die USA, die sich nach einem Einbruch im vergangenen Jahr wieder deutlich auf 45 FDI-Fälle steigerte.
  • Auch die Türkei bestätigt ihre Position als bedeutendes Investoren­land mit 44 Investitionsprojekten.
  • Darüber hinaus investierten auch Firmen aus Japan im vergangenen Jahr stärker als bisher: Mit 33 Projekten hat sich die Zahl im Vergleich zum vergangenen Jahr fast verdoppelt.
  • Mit rund 2.450 geplanten Arbeitsplätzen – ein Anteil von knapp 25 Prozent – bleiben US-amerikanische Unternehmen der Jobmotor   Nr. 1 in NRW. Im Vergleich zum Vorjahr bauen die USA diese Spitzenposition stark aus. Zum hohen Arbeitsplatz-Ergebnis 2018 tragen insbesondere auch Investitionsprojekte aus Großbritannien bei, die über 1.100 potenzielle Jobs im Land schaffen.
 
„Gerade die Erweiterungsinvestitionen ausländischer Unternehmen, die zum Teil seit vielen Jahren in NRW angesiedelt sind, sorgen in diesem Jahr für hohes Arbeitsplatzpotenzial. Der Standort bestätigt sich damit als Erfolgs- und Wachstumsgarant – insbesondere für die Logistikindustrie“, so Petra Wassner, Geschäftsführerin von NRW.INVEST. „Der maßgeb­liche Anteil von Investitionsprojekten aus dem IT-Sektor betont zudem die Attraktivität NRWs in den Bereichen Digitalisierung und Industrie 4.0.“
 
Im IT-Sektor siedelten sich etwa das estnische Beratungsunternehmen Nortal, das sich auf E-Government-Lösungen spezialisiert, und das US-Unternehmen ServiceNow mit einem Cloud-Service-Rechenzentrum in Düsseldorf an. In der Dienstleistungsbranche eröffnete Regus, Schweizer Anbieter von flexiblen Bürolösungen, Co-Working Spaces an sieben Standorten in NRW. Das israelische Startup Zeek Mobile mit Sitz in Düsseldorf bietet als Online-Portal und App eine Möglichkeit zum Kauf und Verkauf ungenutzter Geschenkkarten. Auch in der Logistik macht sich der digitale Wandel bemerkbar: So ließ sich etwa das israelisch-niederländische Start-up Quicargo im Duisburger Hafen nieder, das mithilfe eines computergesteuerten Portals Freiflächen in Lkw vermittelt.
 
Der US-Onlinehändler Amazon schafft mit der Investition in zwei weitere NRW-Logistikzentren in Mönchengladbach und Duisburg 1.100 neue Arbeitsplätze. Der französische Paketdienstleister DPD baut in Hamm eines seiner größten Paketsortierzentren Deutschlands mit 450 Arbeits­plätzen. Zu den Neuzugängen zählt etwa der britische Schuhproduzent Clarks, der sein erstes Logistikzentrum für Europa in Krefeld errichtet, um die Bestellungen der Online-Kanäle in Europa besser bedienen zu können.
 
Nordrhein-Westfalen ist Deutschlands Investitionsstandort Nr. 1: Mehr als 20.000 ausländische Unternehmen beschäftigen über eine Million Menschen im Land.
 
HinweisEin Factsheet zu den „Foreign Direct Investments in NRW – Ergebnisse 2018“ finden Sie hier.
 

NeueWerkstoffe.NRW

Minister Pinkwart: Die geförderten Projekte im Leitmarktwettbewerb NeueWerkstoffe.NRW sind ein wichtiger Beitrag, um die Innovationskraft des Standorts weiter zu stärken

Neuartige Fasern, die menschliches Gewebe ersetzen können, Leichtbaumaterialien für die Automobilindustrie, Filtersysteme für Kläranlagen: In Nordrhein-Westfalen forschen Industrie und Wissenschaft derzeit nach vielen neuen Materialien. 14 innovative Projekte fördern Land und EU nun in der zweiten Runde des Leitmarktwettbewerbs NeueWerkstoffe.NRW mit insgesamt 22 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und aus Landesmitteln.
Das wesentliche Ziel des Leitmarktwettbewerbs ist der Transfer wissenschaftlichen Know-Hows in die wirtschaftliche Nutzung.
 
Minister Pinkwart: „Die geförderten Projekte sind hochinnovativ und haben das Potenzial, bestehende Lücken in Industrie und Forschung zu schließen. Sie beschäftigen sich mit hochaktuellen Themen, die eine zentrale Rolle für eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung unseres Landes spielen und sind ein wichtiger Beitrag, um die Innovationskraft des Standortes Nordrhein-Westfalen weiter zu stärken.“
 
Folgende Projekte werden vom Land Nordrhein-Westfalen und von der EU gefördert:
  • Akustik-STRUKT: Entwicklung und Optimierung faserverstärkter Leichtbaustoffe, um gute akustische Bauteileeigenschaften zu erzielen. (Lüdenscheid/Iserlohn)
    Offizieller Langtitel des Projekts: "Integrative Auslegung von Leichtbauteilen mit Hilfe der Strukturintensitätsanalyse zur Erzielung guter akustischer Eigenschaften unter Berücksichtigung des Einsatzes, Optimierung und Entwicklung faserverstärkter Kunststoffe." 
     
  • ALKATAT: Dieses Projekt arbeitet daran, ein neuartiges Stent-Implantationssystem zur Patientenversorgung zu entwickeln. (Bochum/Köln)
    Offizieller Langtitel des Projekts: "Innovative Werkstoffverbindungen zur alternativen Implantateinbringung – katheterfreies Implantat"
     
  • AlPhaMat: Ziel des Projekts ist die Vermeidung von Abfall, Aufwand und Kosten beim Drucken von Kunststoffformteilen, die durch Stützstrukturen in lithographischen 3D-Druckverfahren verursacht werden. (Aachen/Unna) 
    Offizieller Langtitel des Projekts: "Lichthärtende Phasenübergangsmaterialien für die Additive Produktion von Polymerbauteilen."
     
  • Bio-FML: Entwicklung und Herstellung nachhaltiger Faser-Metall-Laminate auf Basis natürlicher und recycelbarer Ausgangsmaterialien (Aachen/Stolberg/Bielefeld)
    Offizieller Langtitel des Projekts: "Entwicklung und Herstellung nachhaltiger Faser-Metall-Laminate auf Basis natürlicher und recycelbarer Ausgangsmaterialien."
     
  • FiberRadar: Ziel ist die Entwicklung eines Verfahrens, um den Fertigungsprozess hochfester Faserverbundwerkstoffe zu kontrollieren. (Wachtberg/Aachen/Bochum/Würselen)
    Offizieller Langtitel des Projekts: "Millimeterwellen-Scansystem zum Monitoring von Glasfaserlagen bei der Faserverbundstoffherstellung"
     
  • FibroGraft: Kann ein neuer Werkstoff aus dem Kokon des Seidenspinners bei der Patientenversorgung menschliches Gewebe ersetzen? In einem Aachener Projekt wird das Potenzial so genannter Fibroin-Verbundsysteme ausgewertet. (Aachen)
    Offizieller Langtitel des Projekts: "Evaluierung des Nutzungspotenzials von Fibroinverbundsystemen aus natürlicher Seide für die Geweberegeneration"
     
  • Form-LIGHT: Entwicklung einer Prozesskette zur Herstellung eines vollflächigen Kunststoff-Leichtmetall-Verbunds (Lippstadt/Paderborn/Wuppertal/Aachen)
    Offizieller Langtitel des Projekts: "Entwicklung eines mikroformschlüssigen Kunststoff/Leichtmetall-Hybridwerkstoffverbunds mit Class-A-Oberfläche"
     
  • HyOpt: Optimierungsbasierte Entwicklung von Hybridwerkstoffen für Leichtbau in der Automobilindustrie (Paderborn/Borgentreich) 
    Offizieller Langtitel des Projekts: "Optimierungsbasierte Entwicklung von Hybridwerkstoffen"
     
  • HyperSol: Dieses Projekt erforscht Methoden, wie Methanol und Methan effizienter generiert werden können. Diese Brennstoffe sind besonders wichtig als Treibstoff für Mobilität und um Energie zu speichern. (Aachen/Duisburg/Dortmund/Bonn)
    Offizieller Langtitel des Projekts: "Hybrider plasmonisch verstärkter Photokatalysator zur Erzeugung Solarer Brennstoffe"
     
  • LightMatBatteryHousing: Entwicklung eines gewichtsoptimierten Kunststoffmaterials für Batteriegehäuse in E-Autos. (Bonn/Aachen/Bergisch-Gladbach/Lotte/Sontra)
    Offizieller Langtitel des Projekts: "Entwicklung funktionalisierter, unidirektional faserverstärkter Halbzeuge zur großserientauglichen Herstellung neuartiger, hochbelasteter Kunststoffbatteriegehäuse für Elektrofahrzeuge"
     
  • LIKELY: Dieses Projekt arbeitet daran, neue Werkstoffe für die PEM-Wasserstoffelektrolyse zu entwickeln und zu untersuchen. Die Elektrolyse ermöglicht die Energiespeicherung beispielsweise von regenerativen Energien. (Wenden/Gelsenkirchen/Essen/Duisburg)
    Offizieller Langtitel des Projekts: "Entwicklung eines neuartigen Katalysators mittels Laserablation zur Generierung von Iridium-Nanopartikeln auf oberflächenmodifizierten Keramikträgern für den effizienten Einsatz in PEM-Elektrolysezellen"
     
  • MAT-LAAM Technologie: Untersuchung und Entwicklung von Materialien zur industriellen Herstellbarkeit individueller Kunststoffgroßformteile durch 3D-Druck (Velen/Aachen)
    Offizieller Langtitel des Projekts: "Untersuchungen und Entwicklung von Materialien zur industriellen Herstellbarkeit individueller Kunststoffgroßformteile durch Large Area Additive Manufacturing"
     
  • PerovsKET: Verbesserung der Struktur und damit der Materialeigenschaften und Stabilität von Perowskiten (Mineralien) für den Bereich der Nano-Lichttechnologie. (Aachen/Bonn/Wuppertal)
    Offizieller Langtitel des Projekts: "Verbesserung der Mikrostruktur von Perowskiten mittels thermischem Nanoimprint als Schlüsseltechnologie für großflächige Perowskit-Optoelektronik"
     
  • texSorb: Entwicklung eines Filtersystems, um noch mehr Mikroschadstoffe aus Kläranlagen nach biologischer Aufbereitung zu entfernen. (Duisburg/Krefeld/Essen)
    Offizieller Langtitel des Projekts: "Entwicklung von textilen Adsorbern zur Adsorption von Spurenstoffen aus kommunalen Abwässern nach biologischer Aufbereitung"

511 Unternehmen aus NRW präsentieren sich auf der Hannover Messe Industrie 2019

Staatssekretär Dammermann: Firmen aus Nordrhein-Westfalen gehören zu den Vorreitern der digitalen integrierten Industrie

Unter dem diesjährigen Motto „Integrated Industry – Industrial Intelligence“ präsentieren 511 Unternehmen und Institutionen aus Nordrhein-Westfalen ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen auf der weltweit bedeutendsten Industriemesse. Staatssekretär Christoph Dammermann besucht die Messe am 1. und 2. April, um sich mit den Ausstellern auszutauschen und sich über die neuesten Entwicklungen der Branche zu informieren.
Staatssekretär Dammermann:

Digitale Lösungen, Produkte und Dienstleistungen nehmen immer mehr Raum ein. Mehr als 500 Aussteller aus Nordrhein-Westfalen zeigen auf der Hannover Messe Industrie sehr eindrucksvoll die hohen Kompetenzen unseres Landes in der digital-vernetzten Industrie. Ihre Lösungsvorschläge sind zentrale Beiträge zur Erhöhung der Wertschöpfung und der industriellen Zukunft des Landes.


Das Land Nordrhein-Westfalen ist mit drei Landesgemeinschaftsständen auf der Messe vertreten, um nordrhein-westfälischen Unternehmen und Institutionen die Möglichkeit zu geben, ihre Produkte und Angebote zu präsentieren:
  • Auf dem Landesgemeinschaftsstand „Fabrikautomation aus NRW“ (Halle 16, Stand A10) stellen 32 Unternehmen, Institute und regionale Netzwerke des Maschinen- und Anlagenbaus ihre Beiträge für die „Integrated Industry“ sowie innovative Lösungen von der Fertigungs- und Prozesstechnik der Zukunft bis zu Cyber Security vor.
  • 15 Unternehmen und Forschungseinrichtungen präsentieren auf dem Landesgemeinschaftsstand „Schlüsseltechnologien und Neue Werkstoffe aus NRW“ (Halle 2, Stand B30) ihre innovativen Produkte und Lösungen.
  • Auf dem Landesgemeinschaftsstand „Digital Factory“ (Halle 6, Stand B04) sind neun Aussteller vertreten, von denen einer unter anderem „live Hacking“ vorführt, um die Besucher für IT-Sicherheitsfragen zu sensibilisieren.
 
Am 1. April eröffnete Staatssekretär Dammermann den NRW-Abend auf dem Landesgemeinschaftsstand „Fabrikautomation“. Am 2. April besucht er den Landesgemeinschaftsstand „Schlüsseltechnologien und Neue Werkstoffe“ sowie die Stände ausgewählter Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen. Beim „Lightweighting Summit“ nimmt Dammermann am Panel „Schlüsseltechnologie Leichtbau – Bedeutung für Deutschland“ teil und diskutiert über die Bedeutung von Leichtbauwerkstoffen zur Bewältigung von Herausforderungen wie dem Klimawandel oder Ressourcenknappheit.
 
Die Hannover Messe Industrie findet noch bis zum 5. April statt. Nordrhein-Westfalen ist mit seinen 511 Ausstellern erneut das am stärksten vertretene Bundesland. Insgesamt präsentieren sich 6500 Aussteller aus 75 Ländern in Hannover.

Zwischenbilanz zum Gründerstipendium. NRW und Gewerbe-Service-Portal

Neun Monate nach dem Start des Gründerstipendiums zieht Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart eine positive Zwischenbilanz: Rund 990 Gründerinnen und Gründer haben sich bereits um eine Förderung beworben, gut 300 davon seit Beginn dieses Jahres. Mehr als 700 Bewerbungen wurden von einer Jury zur Förderung empfohlen. Den 500. Bescheid für das Stipendium überreichte Minister Pinkwart nun im Startplatz Düsseldorf zwei Gründern aus Köln und Düsseldorf für ihr Start-Up Senseblock.

Minister Pinkwart: „Mit dem Gründerstipendium.NRW treffen wir den Nerv der Zeit. Die Stipendiaten können ihre innovativen und spannenden Ideen entwickeln, bis zur Marktreife bringen und verbessern, ohne dabei Angst um ihre Existenz zu haben. Dass wir eine so hohe Anzahl an Bewerbungen aus den verschiedensten Fachrichtungen erhalten, zeigt, wie lebendig unsere Gründerszene ist. Ich gratuliere den jungen Unternehmern herzlich. Sie haben die Jury mit ihrer Kreativität und ihren innovativen Geschäftsideen überzeugt. Ihre Motivation und ihr Tatendrang sind ansteckend und zeigen, wie viel Spaß Gründen machen kann.“
  
37 Prozent der Antragsteller kommen aus Hochschulen und Fachhochschulen, rund 30 Prozent waren zuvor in einem Unternehmen beschäftigt. 22 Prozent der Bewerber waren zuvor nicht erwerbstätig.
Mit dem Gründerstipendium.NRW erhalten bis zu drei Gründer ein Jahr lang jeweils 1.000 Euro monatlich. Die Vergabe erfolgt dezentral und unbürokratisch über die Gründernetzwerke in Nordrhein-Westfalen. Insgesamt 36 Netzwerke mit 98 Anlaufstellen in Nordrhein-Westfalen übernehmen die Auswahl und Beratung der Interessenten. Weitere Informationen und eine Liste der regionalen Ansprechpartner finden Sie unter www.gruenderstipendium.nrw.

Pinkwart:

Land unterstützt mehr als 500 Stipendiatinnen und Stipendiaten und weitet Online-Angebote für Gründer und Gewerbetreibende aus.

Damit das Gründen künftig noch einfacher, schneller und digitaler wird, wurden die Funktionen des im vergangenen Juli gestarteten elektronischen Gewerbe-Service-Portals (www.gewerbe.nrw) noch einmal erweitert. Interessenten können ihr Gewerbe jetzt vollständig digital an-, um- und abmelden und die Gebühren elektronisch begleichen. Sie erhalten anschließend eine automatisierte Bescheinigung.

Minister Pinkwart: „Wir wollen das Gewerbe-Service-Portal.NRW zu einem umfassenden Unternehmensportal für Wirtschaft und Kommunen im Land weiterentwickeln und unsere bundesweite Vorreiterrolle weiter
wahrnehmen. Mein Dank gilt hier ausdrücklich auch den Kommunen, den Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern und den Startercentern NRW, die mit uns gemeinsam an einer zukunftsfähigen Lösung für ein „Unternehmens-Portal.NRW“ arbeiten.“

Vom kommenden Jahr an sollen nahezu alle Behördengänge für Gründer digitalisiert sein. So soll beispielsweise erreicht werden, dass Gründerinnen und Gründer im Handwerk in einem Onlinevorgang medienbruchfrei neben der Gewerbeanzeige gleichzeitig die Pflichtversicherung bei der Berufsgenossenschaft und die Eintragung in die Handwerksrolle beantragen können. Außerdem soll auch die steuerliche Anmeldung über das Gewerbe-Service-Portal.NRW ermöglicht werden. Nordrhein-Westfalen ist damit bundesweit Vorreiter beim digitalen Gewerbeamt.

Unternehmensbesuch bei der Screwerk GmbH

Wie der nordrhein-westfälische Mittelstand die Chancen der digitalen Transformation nutzen kann, zeigt die Lüdenscheider Screwerk GmbH. Seit 2013 können Kunden aus aller Welt Schrauben aus dem Sauerland bestellen – möglich macht das die innovative Verbindung von Online-Handel und etablierter Produktion.
Das Sortiment umfasst mehr als 10.000 verschiedene Schrauben, die schon in kleinster Stückzahl direkt ab Lager verfügbar sind. Eine eigene Software antizipiert außerdem mit Hilfe Künstlicher Intelligenz Veränderungen am Markt und die zu erwartende Nachfrage. Für ihr erfolgreiches Geschäftsmodell haben die Gründer Alexander Hoffmann und Heiko Schlabach den 2. Platz des beim Gründerpreis NRW 2018 belegt. Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart hat die Gründer gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der NRW.BANK, Eckhard Forst, besucht.
 
Minister Pinkwart:

Unsere Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Land gehören zu den Treibern und Vorreitern der digitalen und vernetzen Industrie. Durch die eindrucksvolle Verknüpfung von klassischer Industrieproduktion und Online-Präsenz zeigen die erfolgreichen Gründer aus dem Sauerland wie mit technologiebasierten Modellen – auch in etablierten Industrieunternehmen – Zukunft gemacht wird. Sie sind damit innovativer Schrittmacher im Zeitalter des digitalen Umbruchs.

 
Eckhard Forst: „Mit ihren innovativen Ideen und Geschäftsmodellen halten Gründer wie die Screwerk GmbH unsere Wirtschaft in Schwung, sorgen für Wachstum und Beschäftigung. Deshalb unterstützen wir junge Unternehmen in jeder Phase der Gründung. Dazu bieten wir ein breites Spektrum an Förderinstrumenten: von zinsgünstigen Darlehen über Eigenkapitalfinanzierungen bis hin zu passgenauer Förderberatung.“
 
In Nordrhein-Westfalen gibt es so viele Global Player der Industrie und international erfolgreiche Hidden Champions des Mittelstands wie in keinem anderen Bundesland. Insbesondere wissens- und technologieintensive Gründungen stärken die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes: 2018 hat Nordrhein-Westfalen im Deutschen Startup Monitor den ersten Platz für Unternehmensgründungen belegt. Fast jedes fünfte deutsche Start-up hat inzwischen seinen Sitz in Nordrhein-Westfalen. Hier bietet auch der nordrhein-westfälische Maschinen- und Anlagenbau als bundesweiter Vorreiter viele Anknüpfungspunkte für innovative und digitale Geschäftsmodelle.

Die nachfolgenden Pressefotos haben folgendes Copyright: © MWIDE NRW/R. Sondermann      

Wirtschaft wächst um 0,9 Prozent

Minister Pinkwart: Der konjunkturelle Aufwärtstrend verlangsamt sich spürbar

Das Wirtschaftswachstum hat sich auch in Nordrhein-Westfalen abgeschwächt. Nach einer ersten Schätzung des „Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder“ ist die Wirtschaft des Landes 2018 um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Im Jahr 2017 hatte die Wirtschaftskraft nach aktuellen Rechnungen um 1,5 Prozent zugelegt. Im Bund hat sich die konjunkturelle Entwicklung noch stärker eingetrübt (1,4 nach zuvor 2,2 Prozent).
Gründe für die Verlangsamung liegen vor allem im nachlassenden globalen Wachstum. Weltweite Handelskonflikte und der Brexit sorgen bei Unternehmen für Unsicherheiten und zurückhaltende Investitionen. Eine besondere Belastung für die Wirtschaft war 2018 das Niedrigwasser im Rhein. So war der Wachstumsrückstand im Handel und Verkehr in Vergleich zu anderen Branchen besonders hoch.
 
Ebenfalls deutlich nach unten korrigiert wurden die Wachstumszahlen für Nordrhein-Westfalen im Jahre 2016. Entgegen der ursprünglichen Prognose von 1,8 Prozent wurde im Jahr 2016 lediglich ein Wachstum von 0,9 Prozent (Bund 1,9 Prozent) erreicht. Der jährliche Wachstumsrückstand Nordrhein-Westfalens im Vergleich zum Bund erhöht sich damit im Zeitraum von 2010 bis 2017 von 0,63 auf 0,8 Prozentpunkte.  
 
Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Der wirtschaftliche Rückstand gegenüber anderen Ländern zwingt Nordrhein-Westfalen seine Bedingungen für mehr Wachstum nachhaltig zu verbessern. Neben zusätzlichen Investitionen in bessere Infrastruktur sowie Forschung und Entwicklung setzen wir auf schnellere Genehmigungsverfahren und mehr Entwicklungspotenzial für Wohnen und Gewerbe, wie es der neue Landesentwicklungsplan vorsieht.“
 
Erfreulich entwickelt sich die Beschäftigung. Der Zuwachs um rund 156.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Jahr 2018 entspricht einem Plus um 2,3 Prozent – das ist etwas mehr als im Bund (2,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote hat mit 6,8 Prozent im Jahresdurchschnitt einen historischen Tiefstand erreicht, liegt damit allerdings auch weiterhin noch deutlich über dem westdeutschen Durchschnitt. 
                         
Hintergrund:
Die jetzt veröffentlichte erste amtliche Schätzung des Wirtschaftswachstums ist noch mit Unsicherheiten verbunden. Im Mittel korrigieren die Statistiker in den Folgejahren ihre Ergebnisse auf Grund besserer Datenverfügbarkeiten um etwa 0,5 Prozentpunkte. Gemessen daran dürfte das endgültige Ergebnis für Nordrhein-Westfalen für 2018 zwischen 0,4 und 1,4 Prozent liegen. Größere Abweichungen bei den Revisionen sind ebenso möglich.
  © MWIDE NRW   (eigene Darstellung MWIDE nach Daten der AK VGR der Länder)