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Verteilnetzstudie NRW: Landesregierung treibt digitales und smartes Stromnetz der Zukunft voran

Verteilnetzstudie NRW: Landesregierung treibt digitales und smartes Stromnetz der Zukunft voran

Minister Pinkwart: Wir brauchen mehr Steuerbarkeit und Flexibilität

Für eine erfolgreiche Energiewende braucht es ein leistungsfähiges Stromnetz, das Erzeugung, Speicher und Verbrauch intelligent miteinander verknüpft. Besonders das Verteilnetz steht mit dem wachsenden Anteil der Elektromobilität und der Zunahme an dezentralen Energiequellen vor großen Herausforderungen.
Um die Weiterentwicklung voranzutreiben, hat das Wirtschafts- und Energieministerium ein Gutachten in Auftrag gegeben. Es untersucht die Bedarfe für die Jahre 2030 und 2040 und bietet den Netzbetreibern eine wichtige Hilfestellung für die passgenaue Entwicklung in den nächsten Jahren.
Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Die Verteilnetzstudie zeigt auf, welche große Chancen die Digitalisierung für die Sektorenkopplung in Nordrhein-Westfalen bietet. Nun sind nicht nur die Netzbetreiber gefordert, ihre Verteilnetze für diese Herausforderungen weiterzuentwickeln. Auch der Bund muss zügig die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, denn wir brauchen noch mehr Steuerbarkeit und Flexibilisierung von Netznutzern in den Verteilnetzen.“
Das Gutachten wurde gemeinsam von der ef.Ruhr, dem Institut für Elektrische Anlagen und Netze, Digitalisierung und Energiewirtschaft der RWTH Aachen sowie dem Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik der Bergischen Universität Wuppertal erarbeitet und heute im Rahmen eines Workshops dem Fachpublikum vorgestellt.

Die wesentlichen Ergebnisse im Überblick

  • Damit die Sektorenkopplung und Einbindung neuer Verbraucher gelingt, müssen die Netze erheblich ausgebaut werden. Die Investitionsbedarfe allein für Nordrhein-Westfalen betragen bei einer Entwicklung zu rund 4 Millionen Elektrofahrzeugen und rund 1,6 Millionen Wärmepumpen mehr als 15 Milliarden Euro.
  • Angesichts der hohen Investitionskosten berechnet das Gutachten Einsparpotenziale: Die intelligente Steuerung von Ladevorgängen bei Elektrofahrzeugen ist die mit Abstand wichtigste Einflussgröße, um das Verteilnetz entscheidend zu entlasten. Sie kann das Investitionsvolumen um mehr als die Hälfte verringern.
  • Auch die intelligente Verteilung von Schnellladestationen kann das Stromnetz entlasten und den Investitionsbedarf reduzieren, auch wenn die Einspareffekte weitaus geringer sind als bei der Steuerung von Ladevorgängen. Hierzu sollten vor allem an Autobahnraststätten und Quartieren große Ladeinfrastruktur-Hubs entstehen.
Das Gutachten können Sie hier herunterladen:
Gutachten zur Weiterentwicklung der Strom-Verteilnetze in Nordrhein-Westfalen auf Grund einer fortschreitenden Sektorenkopplung und neuer Verbraucher (pdf)