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Ostwestfalen-Lippe wird digitale Modellregion für Nordrhein-Westfalen und vernetzt sich mit Referenzkommunen in anderen Landesteilen und im Ausland

Ostwestfalen-Lippe wird digitale Modellregion für Nordrhein-Westfalen

Minister Pinkwart: Wir wollen mit den Besten lernen, Digitalisierung vor Ort bürgerfreundlich zu gestalten

Nordrhein-Westfalen geht bereits ab 2018 mit fünf digitalen Modellkommunen an den Start, in denen innovative Projekte des eGovernments und der digitalen Stadtentwicklung entwickelt und erprobt werden sollen.
Wie Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart mitteilte, werden die Kommunen auch mit der Landesverwaltung eng vernetzt und können erfolgreiche Projekte zeitnah auf andere Städte und Regionen übertragen: „Unser Land als europäisches Industrie- und Dienstleistungszentrum hat das große Potenzial, beim Eintritt in die nächste Phase der Digitalisierung schneller zu den Besten aufzuschließen. Unser ehrgeiziges Ziel ist es deshalb, die Vorteile der Digitalisierung für alle Bereiche der öffentlichen Daseinsvorsorge, der Wirtschaft und  Verwaltung sowie Bildung und Forschung ganzheitlich zu denken und durch umfassende Vernetzung in eine neue Ära zu führen. Wir wollen mit den Besten lernen, Digitalisierung vor Ort bürgerfreundlich zu gestalten.“

Die Modellkommunen werden die Bereiche „Öffentliche Verwaltung – eGovernment“ und „Stadtentwicklung“ mit den Sektoren Energie, Gesundheit, Verkehr, Bildung, Handel, Sicherheit, Tourismus und Lebensqualität digitalisieren. Die Entwicklung von Pilotprojekten unter Einbeziehung von Best Practice-Beispielen und der Forschungseinrichtungen der jeweiligen Region steht dabei im Mittelpunkt.

In der digitalen Modellregion Ostwestfalen-Lippe übernimmt Paderborn die Rolle als Leitkommune und arbeitet eng zusammen mit dem Kreis Paderborn, der kreisangehörigen Stadt Delbrück, der kreisfreien Stadt Bielefeld sowie der Bezirksregierung Detmold.

Pinkwart: „Darüber hinaus werden noch in diesem Jahr vier weitere Modellkommunen aus den anderen Regierungsbezirken als Referenzkommunen bestimmt.“

Das Gesamtprojekt ‚Digitale Modellregion OWL‘ und die Referenzkommunen werden in den kommenden drei Jahren vom Land mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag unterstützt. Ziel ist es, dass die von der nordrhein-westfälischen Landesregierung bereitgestellten Mittel durch eine Kofinanzierung der privaten Wirtschaft in gleicher Höhe ergänzt werden.

Im Schwerpunkt eGovernment geht es darum, serviceorientiertes Handeln in der digitalen Verwaltung voranzutreiben. „Unsere Modellkommunen werden sich als Pioniere der digitalen Verwaltung verstehen. Innerhalb eines Jahres sollen sie ein digitales Bürgerbüro mit leistungsstarken IT-Infrastrukturen entwickeln. Die Verwaltungen sollen

ihre Akten spätestens ab 2020 vollständig elektronisch führen“, sagte der Minister.

Weitere Standortvorteile können die Kommunen vor allem durch wirtschaftsorientiertes eGovernment erzielen, zum Beispiel durch digitale, medienbruchfreie Antragsverfahren. Bis 2020 soll in allen Modellkommunen ein digitales Gewerbeamt als „single point of contact“ für Unternehmen eingerichtet sein, das technisch wie organisatorisch von allen anderen Kommunen übernommen werden kann.

Im Bereich ‚Stadtentwicklung‘ sollen die digitalen Modellstädte langfristig Smart-City-Lösungen in enger Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Verbänden, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltungen entwickeln, neue Technologien in der Praxis testen und etablieren. Best Practices sollen auf andere Städte und Kreise übertragen werden. Dazu zählen beispielsweise die Bereiche „smarte Mobilität“, „Energie, Klima, Umwelt“, „smarte Gesundheit“, „Wissenstransfer und Startups“, „eHandel“, „Sicherheit“, „Menschen mit Behinderung“, „Alter und Pflege“ oder „smart Home“.

Minister Pinkwart: „Unser Projekt strebt von Beginn an eine enge Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und dem Land sowie auch mit internationalen Best Practices an. Daher suchen wir den engen Austausch mit Experten aus Estland und den benachbarten BENELUX-Ländern. Im Rahmen eines Expertenaustausches mit Vertretern von Verwaltungen, Hochschulen und Unternehmen werden wir deshalb bereits am 12. und 13. Oktober 2017 Fachgespräche in Estland führen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der künftigen Modellregion OWL ausloten.“