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Nordrhein-Westfalen und die Schweiz bauen Kooperation aus

Nordrhein-Westfalen und die Schweiz bauen Kooperation aus

Minister Pinkwart: Gemeinsame Innovationspotenziale mit der Schweiz nutzen

Laut Global Innovation Index gilt die Schweiz als innovativstes Land weltweit. Vorreiter ist die Alpenrepublik unter anderem in den Gesundheitstechnologien und der Biotechnologie sowie im 5G-Ausbau, der Cybersicherheit und der Forschung zur Künstlichen Intelligenz. Um das gemeinsame Innovationspotenzial zu nutzen, hat Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart eine virtuelle Reise in die Schweiz unternommen.
Ziel der mehrtägigen Reise war es, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Nordrhein-Westfalen und der Schweiz zu stärken und mögliche Kooperationen auszumachen. An den Gesprächen nahmen ausgewählte Experten aus Politik, Wirtschaft, Hochschulen und Forschungsinstitutionen aus Nordrhein-Westfalen und der Schweiz teil. Organisiert hat das Wirtschaftsministerium NRW die Reise in Zusammenarbeit mit NRW.Global Business und der Handelskammer Deutschland-Schweiz.
 
Minister Pinkwart: „Die Schweiz ist ein wichtiger Partner für Nordrhein-Westfalen. Insbesondere vor dem Hintergrund des vorläufigen Scheiterns des geplanten Rahmenabkommens zwischen der EU und der Schweiz wollen wir daran arbeiten, die wirtschaftliche Zusammenarbeit langfristig auszubauen. Auf unserer virtuellen Reise haben wir einen Grundstein dafür gelegt, in Zukunftsfeldern wie 5G und Cybersicherheit zu kooperieren und so die gemeinsame Innovationskraft weiter zu stärken. Wir freuen uns darauf, mit unseren Partnern auf Schweizer Seite diese Zukunftsthemen nun noch schneller in die Praxis und Anwendung zu bringen.“
 
2020 betrug das Handelsvolumen zwischen Nordrhein-Westfalen und der Schweiz rund 12,4 Milliarden Euro. Rund 1.400 Schweizer Unternehmen sind derzeit in Nordrhein-Westfalen ansässig und beschäftigen etwa 92.500 Arbeitnehmer. Mehr als 60 Prozent des Bruttoinlandsproduktes wird in der Schweiz durch den Export von Waren und Dienstleistungen erwirtschaftet, 70 Prozent aller Einfuhren stammen aus der EU. Die Schweizer Importe aus Nordrhein-Westfalen lagen im letzten Jahr bei 15 Prozent und somit auf Platz zwei der Bundesländer hinter Baden-Württemberg.
 
Michael Flügger, Botschafter der Deutschen Botschaft in Bern: „Direkter Dialog und Erfahrungsaustausch zu Wirtschaft und Innovation ist in diesen Tagen notwendiger denn je. Die Beendigung der Verhandlungen über ein institutionelles Rahmenabkommen zwischen der EU und der Schweiz durch den Bundesrat bedauern wir. Die Schweiz in der Mitte Europas bleibt für Deutschland ein wichtiger Partner. Gerade in unseren intensiven Wirtschafts- und Wissenschaftsbeziehungen müssen wir nun nach alternativen und tragfähigen Lösungen im Verhältnis der EU und der Schweiz suchen.“

Ralf J. Bopp, Direktor der Handelskammer Deutschland-Schweiz in Zürich: „Der wirtschaftliche Austausch zwischen unseren Ländern ist quantitativ und qualitativ so intensiv, da wir uns in vielen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft auf sehr ähnlichem Niveau bewegen. Für die Unternehmen bedeutet diese Augenhöhe gute Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung, in Kooperation in Produktion und Vertrieb. Gerade in diesen Zeiten, wo die Reisen stark eingeschränkt und die persönlichen Begegnungen erschwert sind, ist es besonders wichtig, den Austausch fortzusetzen und den Kontakt untereinander zu pflegen.“

Prof. Dr. Vanessa Wood, Vize-Präsidentin Wissenstransfer und Wirtschaftsbeziehungen der ETH Zürich: „Die ETH Zürich arbeitet eng mit vielen innovationsstarken Partnern in Nordrhein-Westfalen zusammen. Ich hoffe, dass wir diese Partnerschaften, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz intensivieren können, sowohl bilateral als auch im Rahmen der Europäischen Forschungszusammenarbeit.“

Patrick Weibel, Leiter 5G Programm, Swisscom, Bern: „Bei 5G haben wir unterschiedliche Ausgangslagen, aber gemeinsame Interessen. Neue Anwendungen von Firmen machen an den Landesgrenzen nicht halt. Wir können viel voneinander lernen: Vom wettbewerbsgetriebenen Ausbau bis hin zur systematischen Förderung von 5G-Innovationen."