WIRTSCHAFT.NRW
INDUSTRIE.KLIMASCHUTZ.ENERGIE

Leitmarktwettbewerb EnergieUmweltwirtschaft.NRW: Land und EU fördern 19 Projekte mit über 20 Millionen Euro

Leitmarktwettbewerb Energie- und Umweltwirtschaft in NRW: Land und EU fördern Projekte mit über 20 Millionen Euro

In der für die aktuelle Förderperiode abschließenden Runde des “Leitmarktwettbewerbs EnergieUmweltwirtschaft.NRW“ wurden 19 innovative Vorhaben ausgewählt. Sie werden in den kommenden Jahren mit bis zu 20,8 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln gefördert. Insgesamt wurden 50 Projektskizzen eingereicht und von einem unabhängigen Gutachtergremium bewertet.
Nordrhein-Westfalen ist Energie- und Umweltwirtschaftsland Nummer Eins. Damit das so bleibt, unterstützt die Landesregierung mit dem “Leitmarktwettbewerb EnergieUmweltwirtschaft.NRW“ in Verbundprojekten insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU), aber auch Forschungseinrichtungen und Hochschulen bei der Entwicklung innovativer Lösungen und der Umsetzung von Potenzialen in der Energie- und Umweltwirtschaft. Für den Wettbewerb, den das Umweltministerium federführend koordiniert, werden im Zeitraum 2014-2020 insgesamt rund 80 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie aus Landesmitteln zur Verfügung gestellt.

Mit den Förderschwerpunkten „Nachhaltige Energieumwandlung, Energietransport und Energiespeicherung“, „Rohstoff-, Material- und Energieeffizienz“ und „Umwelttechnologien“ setzt der Leitmarktwettbewerb auf die Stärkung und den Ausbau der leistungsfähigen heimischen Energie- und Umweltwirtschaft. Zu den ausgewählten Projekten zählen beispielsweise innovative Verfahren für das Recycling von carbonfaserverstärkten Kunststoffen, die Entwicklung eines wasserstoffbasierten Hochtemperatur-Wärmespeichersystems, die Erforschung eines Verfahrens zur Abwassernachbehandlung auf Basis der Filtration mit Enzymen oder die Erprobung von Geotextilschläuchen für ressourcenschonenden Hochwasserschutz.

Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart erklärte: „Nordrhein-Westfalen spielt als gewichtiges Industrie- und Energieland eine entscheidende Rolle beim Gelingen der Energiewende. Die ausgewählten herausragenden Projekte des Leitmarktwettbewerbs unterstreichen die starke Innovationsfähigkeit der nordrhein-westfälischen Wirtschaft. Gemeinsam mit Forschungseinrichtungen und Hochschulen arbeitet sie an richtungsweisenden und sektorübergreifenden Energiesystemen der Zukunft, die auch dazu beitragen, die Marktvorteile unserer Energie- und Umweltwirtschaft weiter auszubauen.“

Umweltministerin Ursula Heinen-Esser würdigt den Wettbewerb und die Förderprojekte als wichtigen Beitrag der Zukunftsgestaltung in NRW: „Diese erfolgreichen Fördervorhaben tragen wesentlich dazu bei, die Innovationskraft unseres Landes vor Ort zu stärken. Mit dem Leitmarktwettbewerb setzen wir auf die Kernkompetenzen unseres Landes: Die Energie- und Umweltwirtschaft in NRW ist innovativ, vielfältig und spezialisiert. Neben dem stark wachsenden Energiesektor sind die Kreislaufwirtschaft und Wasserwirtschaft überdurchschnittlich dynamische und innovative Branchen in Nordrhein-Westfalen.“

Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen betonte: „Die exzellente Forschung an den Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen ist entscheidend für die Stärke der hiesigen Energie- und Umweltwirtschaft. Die Bedeutung der traditionell guten Zusammenarbeit von Hochschulen, Forschungsinstituten und Unternehmen wird durch die nun ausgewählten Projekte eindrucksvoll bestätigt.“

Der Leitmarktwettbewerb EnergieUmweltwirtschaft.NRW gehört im Rahmen der aktuellen Förderperiode zu den am stärksten nachgefragten Förderwettbewerben des Landes. In den ersten drei Einreichfristen wurden seit 2014 bereits 57 Projekte mit einem Fördervolumen von insgesamt rund 60 Millionen Euro (EU- und Landesmittel) bewilligt. Die Kofinanzierung des Landes wird aus Mitteln des Wirtschaftsministeriums, des Umweltministeriums und des Wissenschaftsministeriums bestritten.

Weitere Informationen zum Leitmarktwettbewerb EnergieUmweltwirtschaft.NRW und den ausgewählten Projekten unter: 
https://www.leitmarktagentur.nrw/leitmarktwettbewerbe/energieumweltwirtschaft

Anlässlich des Summit Umweltwirtschaft.NRW 2018, den das Kompetenznetzwerk Umweltwirtschaft.NRW im Auftrag des Umweltministeriums vom 20. – 21.11.2018 in Essen veranstaltet, werden einige Highlights aus den geförderten Vorhaben vorgestellt.

Liste der zur Förderung ausgewählten Vorhaben

Themenschwerpunkt: Nachhaltige Energieumwandlung, Energietransport und Energiespeicherung
  • DynaGET: Verbesserte Auslegung von WEA-Getrieben unter Berücksichtigung dynamischer Lasten aus unterschiedlichen Triebstrangkonzepten(RWTH Aachen, Renk AG, Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V., Siemens AG, Flender GmbH)
  •  Effilayers: Prozessoptimierung der Rolle-zu-Rolle-Herstellung von neuartigen hocheffizienten organischen Photovoltaikzellen (FhG für Lasertechnik, Coatema Coating Machinery GmbH, Ruhr Universität Bochum, Ortmann Digitaltechnik GmbH, LIMO Lissotschenko Mikrooptik GmbH)
  •  EnSysAn / Wärmenetze: Energiesystemanalyse von Wärmenetzen in Auslegung und Betrieb zur Steigerung der Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit sowie Wirtschaftlichkeit (Universität Duisburg-Essen, Stadtwerge Lemgo, medl GmbH)
  • Flexible WLF-Rohre für Wärmetauschersysteme (ZBT Duisburg, Universität Duisburg-Essen)
  • GIS-MS: Gesicherte industrielle Stromversorgungssysteme in Micro- und Smart Grids (AEG Power Solutions GmbH, Next Kraftwerke GmbH, BatterieIngenieure GmbH, Universität Paderborn)
  • HyHeatStore: Entwicklung und Demonstrationsbetrieb eines anwendungsnahen, wasserstoffbasierten Hochtemperatur-Wärmespeichersystems (IUTA, Martin Busch und Sohn Behälter- und Apparatebau GmbH, MPI für Kohleforschung, Westfälische Hochschule Gelsenkirchen)
  • MoLu HGÜ: Modellbildung von Luftstrecken zur Isolationskoordination bei Hochspannungsgleichstromübertragungen (TU Dort-mund)
  • NH3toH2: Hocheffiziente Wasserstofferzeugung aus Ammoniak als kohlenstofffreier Energiespeicher (ZBT Duisburg, Universität Duisburg-Essen)
  • NOVAgent: Innovative Planung und multikriterielle Optimierung für Verteilnetze zur Einbettung von Elektromobilität und dezentralen elektrischen Speicherlösungen auf Basis agentenbasierter Multiskalensimulation (eF Ruhr GmbH, TU Dortmund, enerVance Solutions GmbH, FH Dortmund)
  • ReStroK: Reduktion der Stromgestehungskosten unter Nutzung von historischen und aktuellen Betriebs- und Servicedaten von Onshore-Windenergieanlagen (RWTH Aachen, psm Windservice GmbH & Co.KG, aeos energy Gesellschaft für Kapitalbeteiligungen mbH, psm Nature Power Service Management GmbH, Bürgerwindräder Rheinberg GmbHSolardachpfanne.NRW: Dezentrale Strom- und Wärmeversorgung made in NRW (paXos Consulting & Engineering GmbH, TH Köln)
Themenschwerpunkt: Rohstoff-, Material- und Energieeffizienz
  • CarBioAb: Erzeugung von Plattformchemikalien auf Basis unpolarer Carbonsäuren aus biologischen Abfällen und Weiterverarbeitung zu biobasierten Produkten Carbonsäuren aus biologischen Abfällen (Universität Duisburg-Essen, Gesellschaft für Abfallentsorgung Lippe GmbH, Jager GmbH)
  • EffProRonde: Ressourceneffiziente Produktion vorprofilierter Ronden zur innovativen Herstellung von Maschinenkreismessern (Topocare GmbH, HS Ostwestfalen-Lippe, RWTH Aachen)
  • InnKubaTubes: Innovative Kubaturen von Dämmen und Deichen mit erdstoffgefüllten Geotextilschläuchen für einen verbesserten Hochwasserschutz LogSaw 4.0
  • LogSaw4.0-EffproRonde (TKM GmbH, Bergische Universität Wuppertal , Ruhr Universität Bochum)
  • sustain KMU: Mitarbeiterzentrierte Qualifizierung und digitale Assistenz zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz in KMU (Universität Siegen, Slawinski & Co. GmbH, Statmath GmbH, ASEW, si-automation GmbH)
  • Tankcycling: Rückgewinnung von Endlosfaserhalbzeugen aus Leichtbau-Druckbehältern (FHG IPT, Aachen)
Themenschwerpunkt: Umwelttechnologien
  •  BallaTon: On-Board-Kontrolle der Ballastwasserbehandlung durch Messsonden auf Basis der Photoakustikspektroskopie (IUTA e.V., Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, DIGITRONIC GmbH, Boll und Kirch Filterbau GmbH)
  • Enz4Water: Enzymatische Filtration für die 4. Reinigungsstufe (HS Niederrhein, Nordic Water GmbH, Deutsches Textilforschungszentrum Nord-West GmbH)
  • NUAGE: Nachhaltige und umweltorientierte aktive Geo-Verbundstoffe zur Verkehrsflächenentwässerung (FH Münster, HUESKER Synthetic GmbH)