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Erster Schritt: Bund bewilligt 150 Millionen Euro für Forschungsfertigung Batteriezelle in Münster

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150 Millionen Euro für Forschungsfertigung Batterizelle in Münster

Wissenschaftsministerin Pfeiffer-Poensgen und Wirtschaftsminister Prof. Pinkwart begrüßen Startschuss für wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung

Mit einer 150-Millionen-Euro Förderung für die Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) jetzt den Startschuss für den Aufbau der Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) in Münster gegeben. Das Gesamtvolumen der Bundesförderung wird in den nächsten Jahren 500 Millionen Euro erreichen. Die Landesregierung wird sich darüber hinaus mit mehr als 200 Millionen Euro an dem Projekt beteiligen.
Mit diesen Mitteln wird im Hansa Business Park im Süden der Stadt Münster bis zum Februar 2022 auf einem Grundstück mit rund 40.000 Quadratmetern die erste Batterieforschungsfabrik für ganz Deutschland entstehen. Das Gelände liegt direkt an der Autobahn 1 (Hansalinie) und ist so über Straße, Schiene und den Dortmund-Ems-Kanal optimal zu erreichen. Das Land Nordrhein-Westfalen wird in den nächsten Wochen das Grundstück von der Wirtschaftsförderung der Stadt Münster erwerben und der Fraunhofer-Gesellschaft für die Batterieforschung unentgeltlich zur Verfügung stellen.

Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Wir haben in Nordrhein-Westfalen hervorragende Wissenschaftler, die in der Batterieforschung zur Weltspitze zählen. Diese Power bringen wir jetzt zusammen mit starken Partnern aus Forschung und Praxis auf die Straße. Die Batteriezellproduktion ist eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft Deutschlands: Wir brauchen moderne und leistungsfähige Speicher in Industrie, Logistik, Energiewirtschaft, Chemie, Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Robotik. Die werden nun von Nordrhein-Westfalen aus weiterentwickelt, um die Energie- und Verkehrswende weiter voran zu bringen.“

Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen: „Für den Aufbau der FFB gilt ab jetzt: Volle Kraft voraus. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Münster, Aachen und Jülich stehen in den Startlöchern, um gemeinsam mit den Fachleuten der Fraunhofer-Gesellschaft ihr Know-how in den Aufbau und Betrieb der Forschungsfertigung Batteriezelle einzubringen. Ich bin überzeugt: Mit der Expertise aus Nordrhein-Westfalen und gemeinsam mit bundesweiten Partnern aus Wissenschaft und Industrie werden wir die FFB zum Erfolgsmodell machen.“
  
Auftrag der FFB ist es, die Rahmenbedingungen für den Aufbau einer Batteriezellproduktion in Deutschland zu entwickeln, um so die Abhängigkeit von den Märkten in Fernost zu vermeiden. Nationale und internationale Unternehmen, Forscher und Entwickler sind eingeladen, in Münster Konzepte für eine Zellproduktion zu entwickeln und zu erproben. Dabei spielen auch Fragen der digitalisierten Produktion eine wesentliche Rolle.
 
Das Aufbauteam „Batterieforschung“ der Fraunhofer-Gesellschaft hat bereits Büroräume im Soft Nanoscience Münster bezogen. Ab Februar 2020 werden die Wissenschaftler vom Technologiehof Münster aus zusammen mit weiteren Mitarbeitern den Aufbau der Forschungsfertigung Batteriezelle im Hansa Business Park vorantreiben.
 
Hintergrund
Das NRW-Konsortium mit dem Batterieforschungszentrum MEET der Universität Münster, dem Helmholtz-Institut Münster, der RWTH Aachen und dem Forschungszentrum Jülich hatte sich im Frühsommer unter sechs Bewerbern erfolgreich um das vom Bundesforschungsministerium ausgeschriebene 500-Millionen-Euro-Projekt beworben – unterstützt von mehr als 75 Unternehmen aus Deutschland, Europa, den USA, Mittelamerika und Fernost.
 
Batterieforschung hat in Nordrhein-Westfalen in Wissenschaft und Praxis eine lange Tradition entlang der gesamten Wertschöpfungskette von den Grundstoffen bis zur einsatzfähigen Batterie. Die FhG wird die FFB mit der Unterstützung des NRW-Konsortiums, das vom Münsteraner Batterieforscher Prof. Dr. Martin Winter geleitet wird, realisieren und betreiben. Dabei sollen weitere Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen u.a. in Duisburg-Essen und Bochum einbezogen werden.