
Ministerin Neubaur besucht mit niederländischen und belgischen Regierungsmitgliedern den Einstein-Teleskop Pathfinder
Neubaur: Wachstum, Innovationen und Arbeitsplätze und ein gemeinschaftliches, starkes Europa
Wie entstehen schwarze Löcher? Wie sah unser Universum unmittelbar nach dem Urknall aus? Lassen sich Albert Einsteins Vorhersagen aus seiner Relativitätstheorie nachweisen?
Antworten auf grundlegende wissenschaftliche Fragen wie diesen soll das Einstein-Teleskop liefern – eine gewaltige unterirdische Anlage für die Erforschung und Messung sogenannter Gravitationswellen. Nordrhein-Westfalen, die Niederlanden und Belgien bewerben sich gemeinsam für die Ansiedlung des europäischen Großprojekts im Dreiländereck um Aachen, Lüttich und Maastricht.
Wirtschaftsministerin Mona Neubaur besuchte heute zusammen mit dem niederländischen Wirtschaftsminister Dirk Beljaarts und Regierungsmitgliedern der drei belgischen Regionen das Forschungs- und Entwicklungslabor Einstein-Teleskop Pathfinder in Maastricht. Dabei ging es nicht nur um Wissenschaft, sondern auch um die wirtschaftlichen Chancen für NRW: High-Tech-Jobs, Innovationen und Wachstum! Alle Seiten vereinbarten, ihre Unterstützung für die gemeinsame Kandidatur weiter zu intensivieren.
Ministerin Neubaur: „Das Einstein-Teleskop ist eine Riesenchance für Nordrhein-Westfalen und Europa. Mit modernsten Technologien ins Universum hineinhorchen – so können wir bahnbrechende Antworten auf die großen Fragen der Menschheit finden. Aber es geht nicht nur darum, die Geheimnisse des Universums zu entschlüsseln, sondern um konkrete wirtschaftliche Vorteile: Neue Arbeitsplätze, High-Tech-Innovationen und eine Stärkung unserer Forschungslandschaft. Gleichzeitig zeigt das Vorhaben, wie gut Europa zusammenarbeitet. Projekte wie dieses sind ein kleiner Baustein für ein gemeinschaftliches und starkes Europa – und das ist gerade wichtiger denn je. Wir setzen uns entschlossen für eine signifikante Beteiligung des Bundes ein und dafür, dass dieses Projekt ins Dreiländereck kommt.“
In Maastricht informierte sich Ministerin Neubaur mit ihrem niederländischen Amtskollegen Beljaarts, dem Ministerpräsidenten und Wirtschaftsminister von Flandern Matthias Diependaele, dem Vizepräsidenten und Wirtschaftsminister von Wallonien Pierre-Yves Jeholet sowie der belgischen Botschafterin in den Niederlanden Anick Van Calster auch über die Arbeit des Einstein-Teleskop Pathfinders. In dem Forschungs- und Entwicklungslabor werden innovative Technologien getestet, die für die hochpräzise Messung von Gravitationswellen erforderlich sind. Gravitationswellen sind eine Art Vibrationen, die im Kosmos entstehen und Rückschlüssen beispielsweise auf den Entstehungsprozess von schwarzen Löchern und die Beschaffenheit des Universums unmittelbar nach dem Urknall zulassen. Der Pathfinder dient als Testumgebung für die geplante Infrastruktur des Einstein-Teleskops. Darüber hinaus werden dort in Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und der Industrie neue Ansätze zur Datenverarbeitung und Signalverstärkung entwickelt.
Das ist das Einstein-Teleskop
Europäische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler planen den Bau einer Großforschungsanlage zur Erforschung und Messung von Gravitationswellen – das Einstein-Teleskop. Vorgesehen ist eine dreieckige Anlage mit 10 Kilometer langen Tunneln in rund 250 Metern Tiefe. Von den Dimensionen her ähnelt das Einstein-Teleskop damit den Teilchenbeschleunigern des CERN in Frankreich und der Schweiz. Einer der möglichen und geologisch geeigneten Standorte für das Einstein-Teleskop befindet sich im Dreiländereck von Deutschland, den Niederlanden und Belgien. Eine Standortentscheidung soll voraussichtlich 2026 fallen.