Konjunkturbericht des RWI – Leibniz-Instituts für Nordrhein-Westfalen vorgelegt
Ministerin Neubaur: „Mit unserer Investitionsgarantie schaffen wir Vertrauen und Perspektive für Nordrhein-Westfalen “
Die wirtschaftliche Lage bleibt auch im Herbst 2025 angespannt – die Aussichten für 2026 deuten auf eine vorsichtige Erholung hin, doch weiterhin bestehen erhebliche Risiken und Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft.
Das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung rechnet im Jahr 2025 mit einem Wachstum von 0,1 Prozent (Bund 0,2 Prozent). Zunehmender Protektionismus, aggressive internationale Handelspolitik und hohe Energiepreise verschärfen den Wettbewerbsdruck gerade für die Industrie.
2026 soll die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen endlich wieder spürbar wachsen, in Land und Bund um jeweils 1,1 Prozent. Ein zentraler Impuls kommt aus dem Nordrhein-Westfalen-Plan: Über die kommenden zwölf Jahre investiert das Land über 30 Milliarden Euro in Schulen, Straßen, Schienen, Krankenhäuser und digitale Infrastruktur. Diese Mittel sollen nicht nur die öffentliche Hand stärken, sondern auch private Investitionen anregen. Auch auf dem Arbeitsmarkt zeichnet sich Entlastung ab: Alleine in Nordrhein-Westfalen entstehen rund 40.000 neue Arbeitsplätze, der Zuwachs fällt damit erneut höher als im Bund aus.
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Mit dem ‚Nordrhein-Westfalen-Plan‘ geben wir die passende Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit. Jahrzehntelange Versäumnisse treten immer offensichtlicher zu Tage – deshalb handeln wir jetzt entschlossen. Wir investieren in das, was Zukunft schafft: in Bildung, Energie, Mobilität Krankenhäuser, Klimaschutz und Digitalisierung. Kurz: Wir schütten den Sand wieder auf den Spielplatz und nicht ins Getriebe – wir nehmen Generationengerechtigkeit ernst. Öffentliche Investitionen schaffen Vertrauen, ziehen privates Kapital an und geben unserer Wirtschaft wieder Perspektive. Mit unserer Investitionsgarantie geben wir endlich begründete Hoffnung auf einen konjunkturellen Aufbruch.“
Jörn Wahl-Schwentker, Vizepräsident IHK NRW: „Nach drei schwierigen Jahren kommt die Konjunkturentwicklung in Nordrhein-Westfalen weiter nicht in Schwung. Insbesondere in der Industrie spitzt sich die Lage aktuell zu. Noch im Sommer hatten viele Unternehmen auf eine stärkere Belebung und schnelle Impulse aus der Wirtschaftspolitik gesetzt. Nun zeigt sich, dass das Fahrwasser schwierig bleibt. Wir fürchten, dass der konjunkturelle Tiefpunkt für Nordrhein-Westfalen noch nicht erreicht ist. Der Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen braucht daher jetzt eine entschlossene Wende hin zu einer wachstums- und zukunftsorientierten Wirtschaftspolitik.“
Prof. Dr. Torsten Schmidt, Konjunkturexperte des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung: „Eine weitere Stütze des Außenhandels bricht weg: Die Ausfuhren nordrhein-westfälischer Unternehmen in die USA leiden unter der US-Zollpolitik. Europa kompensiert das zwar teilweise, doch die eigentliche Herausforderung liegt im Inland. Die jüngsten Indikatoren lassen keine schnelle wirtschaftliche Erholung erwarten, obwohl hohe öffentliche Ausgaben geplant sind. Die strukturellen Probleme – hohe Kosten und sinkende Wettbewerbsfähigkeit – dämpfen die Wirkung.“
Das RWI – Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung veröffentlicht im Auftrag des Wirtschafts- und Klimaministeriums jährlich drei Konjunkturberichte. Der aktuelle Bericht liefert aktualisierte Jahresprognose für die nordrhein-westfälische Wirtschaft für 2025 und 2026. IHK NRW stellt dazu die aktuellen Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfragen für Nordrhein-Westfalen zur Verfügung.