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Förderwettbewerb für „CCU-Modellregionen NRW“ zur nachhaltigen Nutzung von CO2 startet

Symbolbild für Carbon Capture and Utilisation

Förderwettbewerb für „CCU-Modellregionen NRW“ zur nachhaltigen Nutzung von CO2 startet

Ministerin Neubaur: Kohlendioxid ist ein wichtiger Rohstoff für die Industrie – Wir fördern klimafreundliche Projekte, die Kohlendioxid nachhaltig nutzbar machen

Nordrhein-Westfalen treibt den Klimaschutz mit innovativen Verfahren weiter voran. Um bis 2045 klimaneutral zu wirtschaften, muss die CO2-Menge deutlich sinken. 

Eine Möglichkeit, unvermeidbare CO2-Mengen zu reduzieren, bietet Carbon Capture and Utilisation (CCU): Die Nutzung von Kohlendioxid durch CCU trägt nicht nur dazu bei, die Industrie nachhaltig mit Kohlenstoff zu versorgen, sondern auch dazu, die CO2-Emissionen zu senken. Mit einem neuen Förderwettbewerb unterstützt die Landesregierung nun Vorhaben, die CO2 aus industriellen, biogenen oder atmosphärischen Quellen als Rohstoff in der Produktion einsetzen wollen. Insgesamt sechs Millionen Euro stehen hierfür aus Landesmitteln zur Verfügung. Gefördert werden bis zu drei Vorhaben.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Unser oberstes Ziel ist es natürlich, CO2-Emissionen zu vermeiden. Aber auch in einem künftig klimaneutralen Nordrhein-Westfalen werden wir noch auf kohlenstoffhaltige Rohstoffe angewiesen sein. Indem wir Kohlendioxid auffangen und weiterverwenden, können wir jedoch CO2 nachhaltig nutzen oder sogar im Kreislauf führen. So können wir zum Beispiel die Chemieindustrie mit nachhaltigem Kohlenstoff versorgen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Mit unserem Wettbewerb möchten wir Forschungs- und Entwicklungsvorhaben fördern, die kluge, klimafreundliche Projekte in diesem Bereich unterstützen. Mit Kreativität und wirklicher Technologieoffenheit kommen wir unserem Ziel, Nordrhein-Westfalen zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas zu machen, einen großen Schritt näher.“

Gesucht werden umsetzungsnahe Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, die:

1. eine klimaneutrale Nutzung des abgeschiedenen CO2 anstreben

2. einen Beitrag zum Klimaschutz und zur regionalen Vernetzung leisten

CO2 kann beispielsweise genutzt werden in Hartschäumen für Dämmstoffe an Gebäuden, in kohlenstoffhaltigen Produkten wie Zahnbürsten, Fensterrahmen, Shampooflaschen oder auch als Nährstoff für Mikroorganismen, die wiederum bei der Herstellung bestimmter chemischer Rohstoffe helfen, z.B. Biokraftstoffe und Kunststoffe. Weitere Einsatzmöglichkeiten ergeben sich bei der Herstellung von Carbonfasern sowie von Basischemikalien wie Polyethylen, Polypropylen, Ethanol oder Polyolen für Polyurethan.

Der Förderwettbewerb zur klimafreundlichen Nutzung von CO2 (CCU) richtet sich an Konsortien aus Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtung, Vereinen und Verbänden sowie Gemeinden und Gemeindeverbänden. Konsortien müssen mindestens aus zwei Unternehmen bestehen, welche Startups, KMU und Großunternehmen sein können und von denen eines das abgeschiedene COnutzt. Das CO2 soll aus biogenen Quellen wie beispielsweise aus Biogasanlagen oder atmosphärischen Quellen (z.B. Abscheidungen aus der Luft) stammen. Es kann auch aus Brennprozessen wie in der Zement- und Kalkindustrie oder der Abfallwirtschaft stammen.

Projektskizzen können bis zum 31. Januar 2025 beim Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW eingereicht werden. Weitere Informationen, Voraussetzungen und Unterlagen finden Sie hier