Energiesparend und mobil unterwegs
Keine Lust mehr auf Blechkolonnen im Berufsverkehr? Es gibt viele Möglichkeiten, um auf dem Weg zur Arbeit oder bei Dienstreisen Energie, Kosten und Nerven zu sparen. Ob mit Fahrgemeinschaften, Bus, Bahn oder Fahrrad – für jede Distanz gibt es gute Alternativen zu Auto und Flieger. Und wenn es möglich ist, können Beschäftige gleich ganz auf den Arbeitsweg verzichten und etwa von zuhause aus mobil arbeiten.
Bei kurzen Strecken auf das Auto verzichten
Gerade auf kurzen Strecken ist der Kraftstoffverbrauch eines Verbrenner-Autos besonders hoch. Für die Motoren sind Kurzstrecken sogar schädlich, weil sie nicht richtig warm werden. Das kann zu erhöhtem Verschleiß und Ablagerungen an Motor- und Getriebebauteilen führen und letztlich die Lebensdauer verringern. Zusätzlich begünstigen viele Fahrten auf kurzen Strecken die Korrosion der Auspuffanlage.
Wer bei kurzen Wegen auf ein Kraftfahrzeug verzichtet, verringert Emissionen und kann bis zu mehrere hundert Euro im Jahr sparen. Noch attraktiver wird der Verzicht aufs Auto beispielsweise durch die Möglichkeit, Dienstfahrräder zu nutzen. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die Anschaffung von betrieblichen Lastenrädern: Förderung von Lastenfahrrädern | Bezirksregierung Arnsberg (nrw.de)
Mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren
Fahren Ihre Mitarbeitenden täglich mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zur Arbeit, schlagen Sie gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Sie benötigen weniger Parkplätze, tun etwas für ihre Fitness, sind klimafreundlich mobil und sparen Kosten. Bei einem Arbeitsweg von 5 Kilometern können jährlich 240 Euro eingespart werden. Sollte der Weg zu lang sein, können die Mitarbeitenden das Rad im öffentlichen Nahverkehr mitnehmen und die Strecke von und zu den Haltestellen radeln.
Um den Arbeitsweg auf zwei Rädern noch attraktiver zu gestalten, sollten auch Wasch- und Umkleideräumen und sichere Fahrradabstellplätze mit Lademöglichkeiten für Pedelecs in ein Konzept einbezogen werden.
JobRad anbieten
Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeitenden JobRäder im Fahrradleasing an. Davon profitieren beide Seiten: Während die Beschäftigten klimafreundlich von A nach B kommen und die Fahrräder auch privat nutzen können, hat sich Dienstradleasing als innovatives Werkzeug bei der Suche und Bindung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern an das Unternehmen bewährt. Und weil Radfahren gesund ist, können Diensträder auch Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements sein.
Bahn fahren
Mit einer Klimabilanz von 2.300 Kilogramm CO2 kommt man per Flugzeug gerade mal von Rom nach New York – mit der Bahn könnte man damit schon einmal um die Welt fahren. Dank Rabattkarten und Frühbucherrabatten kann Bahnfahren zudem unschlagbar günstig sein. Ermöglichen Sie Ihren Mitarbeitenden, solche Angebote zu nutzen oder bieten Sie Zuschüsse dafür an. Bahnfahren ist nicht nur eine energiesparende Alternative zum Dienstwagen, sondern bietet auch zusätzliche Zeit zum Arbeiten oder für andere Beschäftigungen.
Jobticket anbieten
Für klimafreundliche und energiesparende Fahrten mit Bus und Bahn zur Arbeit bieten viele Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden mittlerweile Jobtickets an. Unternehmen erhalten die Fahrkarten oft zu einem Sondertarif und geben sie vergünstigt oder kostenfrei an ihre Beschäftigtenweiter. Die gute Nachricht dabei: Jobtickets bleiben unter bestimmten Voraussetzungen für die Mitarbeitenden steuerfrei.
Elektrofahrzeuge anschaffen
Werden neue Fahrzeuge für das eigene Unternehmen beschafft, sind batterieelektrische Fahrzeuge die klimafreundlichere Alternative. Dafür können Unternehmen einen CO2-Grenzwert für die eigene Fahrzeugflotte festlegen, der nur mit einem hohen Anteil an Elektroautos oder sogar ausschließlich durch E-Fahrzeuge erreichen lässt.
Eine andere Möglichkeit, die Auswahl des Dienstwagens klimafreundlich zu gestalten, ist ein betriebsinternes Bonus-Malus-System: Je geringer die Emissionen eines Pkw, umso mehr bezuschusst der Arbeitgeber die Leasingrate, die über das Gehalt abgerechnet wird. Umgekehrt wird die Leasingrate bei Fahrzeugen mit hohen CO2-Emissionen mit einem Malus belegt.
Das Praxispapier „Car Policy für eine klimafreundliche Dienstwagenflotte“ des Öko-Instituts und von Agora Verkehrswende bietet einen Überblick und gibt konkrete Formulierungsempfehlungen.
Übrigens: Für betriebliche Ladestationen gibt es Förderzuschüsse vom Land NRW: Förderung von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge | Bezirksregierung Arnsberg (nrw.de)
Ladepunkte für Mitarbeitende einrichten
Manche Beschäftigte sind aufgrund der Entfernung zum Dienstort oder einer ungünstigen ÖPNV-Anbindung auf ein Auto angewiesen. Unternehmen können den Umstieg auf klimafreundliche Mobilität mit dem Aufbau einer betrieblichen Ladeinfrastruktur fördern, die idealerweise durch Erneuerbare Energien (z.B. betriebliche Photovoltaik-Anlage mit Speicher) gespeist wird.
Und: Die Errichtung von Ladeinfrastruktur an Parkplätzen für Mitarbeitende wird vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert: Förderung von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge | Bezirksregierung Arnsberg (nrw.de)
Fahrgemeinschaften bilden
Für Mitarbeitende, die pendeln und täglich mit dem Auto zur Arbeit fahren, sind Fahrgemeinschaften eine sinnvolle Sache. Schon bei einem Arbeitsweg von fünf Kilometern pro Strecke können rund 120 Euro pro Jahr gespart werden, wenn eine Kollegin oder ein Kollege mit zur Arbeit fährt. Fahrgemeinschaften sorgen für weniger Staus während der Hauptverkehrszeit und einen geringeren Bedarf an Parkplätzen.
Unternehmen können für Ihre Beschäftigten eine „Börse“ für Fahrgemeinschaften und privilegierte Parkplätze anbieten. Es gibt verschiedene Anbieter für solche Börsen, die individuelle digitale Lösungen anbieten.
Betriebliches Mobilitätsmanagement
Ein betriebliches Mobilitätsmanagement fördert die umwelt- und energiefreundliche sowie kosteneffiziente Mobilität auf Arbeitswegen, Dienst- oder Geschäftsreisen. Auch das Fuhrparkmanagement spielt dabei eine zentrale Rolle. Darüber hinaus können auch die Wege von Kundinnen und Kunden sowie Besucherinnen und Besuchern berücksichtigt werden. Mit einem systematisch angelegten betrieblichen Mobilitätsmanagement lässt sich viel Energie einsparen – das beginnt schon mit kleinen Maßnahmen wie der Einführung von Dienstfahrrädern.
Hier gibt's weitere Infos: Betriebliches Mobilitätsmanagement in Gewerbe- und Industriegebieten
Vermehrte Nutzung von Videokonferenzen
Videokonferenzen haben durch die Corona-Pandemie einen Hype erfahren und manch lustige Geschichte produziert. Sie können den persönlichen Kontakt zwar nicht gänzlich ersetzen, vermeiden aber stundenlange Reisen im Auto oder Flugzeug und sparen so Zeit, Nerven und viel Energie. Setzen Sie also weiter auf Videokonferenzen, um Wege zu sparen.
Mobiles Arbeiten
Mobiles Arbeiten kann die Nerven und den Geldbeutel der Mitarbeitenden schonen. Für viele bietet es die Möglichkeit, Familie, Freizeit und Beruf besser zu vereinbaren und die Umwelt durch weniger Verkehr zu entlasten. Mobiles Arbeiten kann deshalb ein wichtiger Baustein des betrieblichen Mobilitätsmanagements sein.
Hier gibt's weitere Infos: Betriebliches Mobilitätsmanagement in Gewerbe- und Industriegebieten
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