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Trendmonitoring 2040

Monitoring Daten Analyse

Trendmonitoring 2040

Unsere Welt ist geprägt von immer schnelleren wissenschaftlichen Entwicklungen, die stets auch neue wirtschaftliche Potenziale eröffnen. Das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium betreibt in diesem Sinne ein Trendmonitoring, um frühzeitig wirtschaftspolitisch relevante Entwicklungen zu erkennen und für die Innovationsförderung in NRW nutzbar zu machen. 

Im Fokus stehen dabei NRW-spezifische Trends mit einer Perspektive bis 2040, die zur Umsetzung zentraler Landesstrategien (u.a. Industriepolitik, Digitalisierung, Innovation) beitragen können.

Das Trendmonitoring unterstützt die wirtschaftliche Transformation hin zu einer digitalen, klimaneutralen und zirkulären Wirtschaft und setzt dabei auf die Innovationskraft des Industriestandorts NRW. Dabei werden sowohl globale Entwicklungen als auch regionale Besonderheiten wie die Wirtschaftsstruktur und Hochschullandschaft vor Ort berücksichtigt.

Das Projekt wird vom VDI Technologiezentrum umgesetzt. Es beinhaltet die Erstellung einer Methodenstudie sowie darauf aufbauender thematischer Trendstudien, die als Impulse für den internen und öffentlichen wirtschaftspolitischen Diskurs dienen. Dazu werden die erzielten Erkenntnisse in Form von Trend Talks und Workshops mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutiert – im Zentrum steht das Potential zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und zur Erschließung neuer Märkte. Die Leitfrage lautet dabei stets: Welcher Rahmenbedingungen und Unterstützungsmöglichkeiten bedarf es, um konkrete Anwendungsfälle zu ermöglichen und den wirtschaftlichen Nutzen der identifizierten Trends zu realisieren? 

NRW positioniert sich – auch und gerade im Zusammenspiel mit der Regionalen Innovationsstrategie, der vielfältigen Förderung von Startups und der herausragenden Hochschullandschaft – als bedeutender Innovationsstandort und damit als zukunftsfähiger Industriestandort.  

Methodenstudie

Grundlage des Trendmonitorings ist eine Methodenstudie. Sie basiert auf einer systematischen, mehrstufigen Vorgehensweise, um die konkreten Potentiale für NRW herauszuarbeiten.

Zu Beginn steht der sogenannte Trenddurchlauf: Startpunkt ist hierbei eine globale Trendrecherche, bei der internationale Quellen genutzt werden, um eine breite Perspektive zu gewährleisten; es folgt die Prüfung der identifizierten Trends auf ihre Relevanz für NRW. In einer vertieften Analyse werden die Trends anhand von SWOT-Analysen bewertet, wobei die verschiedenen, bereits in NRW vorhandenen Akteure berücksichtigt werden, um Anknüpfungen an die ermittelten Trends aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu identifizieren.

Insgesamt zielt das methodische Vorgehen darauf ab, eine fundierte, objektive und regionale Perspektive auf globale Trends zu entwickeln, um so die Grundlage für eine zukunftsorientierte wirtschaftspolitische Diskussion in NRW zu schaffen. In der anliegenden Methodenstudie werden die einzelnen Schritte ausführlich erläutert und die entscheidenden Herausforderungen skizziert – etwa die wissenschaftlich fundierte Analyse des langen Zeithorizonts oder die Berücksichtigung der Wechselwirkungen einzelner Trends.

Auf Basis dieses Trenddurchlaufs werden dann – in Verbindung mit der Expertise und Erfahrung der Fachabteilungen des MWIKE – einzelne Trends ausgewählt, für die konkrete Trendstudien erstellt werden; stets mit Blick auf die wirtschaftliche Perspektive in NRW.

Trendstudie „KI-gestützte Proteinstrukturvorhersage“

Das Land Nordrhein-Westfalen steht vor einer spannenden Zukunft, in der bahnbrechende wissenschaftliche Entwicklungen neue wirtschaftliche Potenziale eröffnen. Mit der ersten Trendstudie im Rahmen eines umfassenden Trendmonitorings beleuchtet das Wirtschaftsministerium, wie Fortschritte in der Proteinstrukturvorhersage bis 2040 verschiedene Branchen beeinflussen könnten. 

Die Trendstudie bietet eine Informationsgrundlage und ermöglicht einen fundierten Diskurs, wie der Wirtschaftsstandort NRW langfristig von den Fortschritten in diesem Forschungsfeld profitieren kann. Dabei wird untersucht, welche wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Potenziale sich bis 2040 ergeben und wie das Land NRW diese Chancen nutzen kann.

Wichtige Fragen und Erkenntnisse werden in der anliegenden Studie ausführlich thematisiert, darunter:

  • Welche wirtschaftlichen Chancen bieten sich in NRW durch die rasanten Fortschritte in der Proteinstrukturvorhersage?
  • Welche Marktrisiken ergeben sich für etablierte Unternehmen in Pharma und Biotechnologie durch neue Wettbewerber aus der Digitalbranche?
  • Wie groß ist das Potenzial, die Stärken in den Lebenswissenschaften mit den Kompetenzen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) noch besser zuverknüpfen?
  • Wie ist NRW bereits heute in Schlüsselbereichen aufgestellt, etwa Gesundheit (Medikamentenentwicklung) und Biokatalyse (Enzyme)?
  • Die Fortschritte in der Proteinforschung, insbesondere durch Modelle wie AlphaFold, sind Teil eines größeren wissenschaftlichen Wandels (Gensequenzierung, Omics-Methoden, Gen-Editierung); sind durch die KI-gestützte Lösung der Proteinfaltungsfrage langfristig weitere Innovationen in Biotechnologie/Medizin und neue Anwendungsmöglichkeiten zu erwarten?

Zur Begleitung der Veröffentlichung werden Trend Talks und Workshops mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik durchgeführt, auch um den Austausch unter den relevanten Akteuren zu fördern. Ziel ist es, die zukünftige wirtschaftspolitische Ausrichtung in NRW aktiv mitzugestalten und die Rahmenbedingungen für Innovationen weiter zu verbessern.