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Biotechnologie/Bioökonomie

Biotechnologie/Bioökonomie

Biotechnologische Methoden und die darauf basierende industrielle Anwendung werden zukünftig noch stärker die Basis innovativer Entwicklungen in zahlreichen Branchen bilden.

Die nachhaltige Versorgung mit Lebensmitteln, Energie und Rohstoffen, die Bereitstellung und Entwicklung von medizinischen Produkten und Therapien für eine stetig wachsende und älter werdende Weltbevölkerung führen zu besseren Lebensbedingungen für alle. Es gilt neue Produkte und Dienstleistungen, weg von einer Erdöl- und hin zu einer auf nachwachsenden Rohstoffen basierenden Wirtschaft, zu entwickeln und den Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen. Dazu tragen Biotechnologie und Bioökonomie bei.

Neue Produkte, Prozesse und Unternehmen, die Methoden und Prinzipien der Biotechnologie und Bioökonomie nutzen, bringen die nordrhein-westfälische Wirtschaft voran.

Deutschlands dichtestes Netzwerk aus akademischen Instituten bildet die wissenschaftliche Basis für die aktuelle und zukünftige Innovationskraft des Biotechnologie-Standortes Nordrhein-Westfalen: Ein ausgeprägter Life Science Fokus findet sich bei 25 Hochschulen, sechs Max-Planck-Instituten, drei Fraunhofer Instituten, drei Helmholtz Instituten und sechs Leibniz Instituten in Nordrhein-Westfalen.

Um die biotechnologischen Innovationen in die Anwendung zu bringen, hat die Landesregierung das Programm ZukunftBIO.NRW ins Leben gerufen. Zielgruppe ist hierbei die breit aufgestellte Landschaft der KMUs und Start-ups in NRW. In drei neuen Wettbewerben zu den innovativen Themen Zukunftsmedizin, Infektiologie und Biobasierte Industrie sollen Ideen zur Marktreife weiterentwickelt und die Industrie in Nordrhein-Westfalen somit vorangetrieben werden. Dies dient der nachhaltigen Stärkung und Sicherung der KMU Landschaft im Innovationswettlauf. 

Biotechnologie

Nach der Definition der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist Biotechnologie die Anwendung von Wissenschaft und Technik auf lebende Organismen, Teile von ihnen, ihre Produkte oder Modelle von ihnen zwecks Veränderung von lebender oder nichtlebender Materie zur Erweiterung des Wissensstandes, zur Herstellung von Gütern und zur Bereitstellung von Dienstleistungen.

Ihre breiten Einsatzmöglichkeiten machen die Biotechnologie zu einer Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts, sie gehört zu den dynamischsten Technikfeldern unserer Zeit. So trägt sie nicht nur zur Verwirklichung einer individualisierten Medizin mit schonenderen und zugleich effektiveren Therapien bei, sondern auch zur Optimierung von industriellen Prozessen.

Die Biotechnologien entwickeln sich rasant, weil neue Verfahren und die Verbindung mit digitalen Technologien zusammenkommen:

  • Genom-, Proteom- und Metabolomanalysen produzieren riesige Datenmengen. Nutzbar werden sie mit Big Data. Immer leistungsfähigere Rechner simulieren neue Verfahren digital und beschleunigen die Forschung noch weiter.
  • Die sogenannte Genschere (CRISPR/CAS) ermöglicht chirurgisch genaue Änderungen im Genom. 

Wissensbasierte Bioökonomie

Die fossilen Rohstoffe der Welt neigen sich dem Ende zu, das freigesetzte CO2 verändert bereits spürbar das Weltklima, Naturkatastrophen und Migrationsbewegungen nehmen zu. Der Handlungsdruck steigt parallel dazu. Bioökonomie kann hier mit ihren vielfältigen technologischen Möglichkeiten einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen leisten, global wie national.

Bioökonomie bezeichnet die wissensbasierte Erzeugung und Nutzung nachwachsender Ressourcen, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren im Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems bereitzustellen (acatech). Sie umfasst daher alle Wirtschaftssektoren, die regenerative Ressourcen wie Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen sowie deren Produkte nutzen und prozessieren.

Wissensbasierte Bioökonomie fördert Innovationen und bietet die Chance einer Modernisierung des Industriestandortes und der Schaffung neuer Arbeitsplätze.

Biologisierung der Industrie

Die Biologisierung der Industrie und nachhaltiges Wirtschaften sind neben der Digitalisierung die wesentlichen Impulsgeber für zukünftige Innovationen und industriellen Fortschritt. Die Biologisierung wird nahezu alle Branchen betreffen und u.a. Klimaschutz, Ressourceneffizienz und die medizinische Versorgung der Menschen verbessern.
Mit Hilfe bioaktiver Stoffe wird der Verbrauch von Energie und Rohstoffen verringert und die Produktion effizienter. Die synthetische Biologie eröffnet ganz neue Methoden für die biologische Produktion.