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EFRE und JTF – Zwei Europäische Fonds für regionale Entwicklung in Nordrhein-Westfalen

EFRE Titelbild Collage

EFRE und JTF

Zwei Bausteine der europäischen Kohäsionspolitik sind der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Fonds für den gerechten Übergang (Just Transition Fund – kurz JTF).

Jede Region in Europa hat ihre ganz besonderen Eigenheiten und steht vor individuellen Herausforderungen für die Zukunft. Ungleichgewichte zwischen den Regionen auszugleichen, die Lebensverhältnisse in Europa zu verbessern und die Regionen für die Herausforderungen der Zukunft zu rüsten ist das Ziel der europäischen Kohäsionspolitik.

Ein wichtiger Baustein davon ist der Europäische Fonds für regionale Entwicklung – kurz EFRE. Auch in der Förderperiode 2021-2027 soll der EFRE einen wichtigen Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung und Nachhaltigkeit in Nordrhein-Westfalens leisten. Auf diese Weise stärkt er den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Zusammenhalt. Durch den EFRE werden in NRW Investitionen in zentralen Zukunftsfeldern angestoßen, die digitale und die grüne Transformation vorangetrieben.

Ein weiterer Baustein ist der Fonds für den gerechten Übergang (Just Transition Fund – kurz JTF), der die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Folgen des Übergangs zu einer klimaneutralen Wirtschaft abfedert und die wirtschaftliche Umstellung in den von diesem Wandel besonders betroffenen Gebieten unterstützt.

EFRE.NRW 2021-2027 – Ideen entwickeln, Projekte fördern, Vorhaben realisieren und Potenziale in Nordrhein-Westfalen entfalten

Aus dem EFRE.NRW 2021-2027 werden Investitionen im Volumen von mehr als drei Milliarden Euro finanziert, die

  • dazu beitragen, kleine und mittlere Betriebe wettbewerbsfähig zu machen, Gründerinnen und Gründer zu unterstützen und Arbeitsplätze in KMU zu schaffen,
  • Innovationen, Forschung und technologische Entwicklung sowie die Digitalisierung voranbringen,
  • einen Beitrag zum Klimaschutz und dem Schutz der Umwelt leisten,
  • die Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen dabei unterstützen, benachteiligte Gruppen zu integrieren und Quartiere lebenswerter zu gestalten und zu attraktiven touristischen Zielen zu machen.

Davon stellt die Europäische Union 1,3 Milliarden Euro bereit; diese werden durch 1,1 Milliarden Euro des Landes Nordrhein-Westfalen kofinanziert. Hinzu kommen Städtebaufördermittel des Bundes sowie die Eigenanteile der Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Kommunen, Vereine usw., die die Projekte durchführen.

JTF.NRW 2021-2027

Vom Ausstieg aus der Kohleverstromung und -veredelung zur Erreichung der Klimaziele von Paris sind das Rheinische Revier und das nördliche Ruhrgebiet besonders betroffen. Damit diese Regionen mit den sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Folgen des Übergangs zu einer klimaneutralen Wirtschaft nicht alleine gelassen werden, soll der JTF die von diesem Wandel besonders betroffenen Gebiete unterstützen. Im Fokus stehen dabei vor allem notwendige Anpassungen, die sich aus dem Verlust von Arbeits- und Ausbildungsplätzen im Bereich der Erzeugung und Nutzung fossiler Energien ergeben. Als traditionelles Energieland mit einer langen Geschichte in der Kohleproduktion und -nutzung wird Nordrhein-Westfalen als einziges westdeutsches Bundesland am JTF partizipieren. Dafür sollen insgesamt rund 560 Millionen Euro EU-Mittel nach Nordrhein-Westfalen fließen.

Das Programm für die aktuelle Förderperiode hat die Europäische Kommission Ende am 28. Juni 2022 genehmigt. Die ersten Aufrufe und Wettbewerbe können voraussichtlich ab dem Herbst 2022 starten.

EFRE NRW Förderphase 2014-2020

Investitionen von insgesamt rund 2,4 Milliarden Euro wurden durch die europäische Kohäsionspolitik in der Periode von 2014 bis 2020 in Nordrhein-Westfalen realisiert. Über 10.000 Projekte im ganzen Land tragen zum Ziel eines intelligenten, nachhaltigen und integrativen Wachstums in der EU bei. Als Reaktion auf die Corona-Pandemie hat die Europäische Union im Jahr 2021 weitere Mittel für Nordrhein-Westfalen in Höhe von 400 Millionen Euro für „Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe“, kurz REACT-EU, zur Verfügung gestellt. Davon werden 260 Millionen Euro im Rahmen des EFRE in der Förderperiode 2014-2020 eingesetzt. Mit dieser Aufbauhilfe sollen die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Covid19-Pandemie in Europa abgefedert und die digitale und grüne Transformation in Nordrhein-Westfalen vorangebracht werden.

Programmverantwortliche

Die EFRE-Verwaltungsbehörde Nordrhein-Westfalen im MWIKE NRW trägt die Verantwortung für die Wirtschaftlichkeit, die Wirksamkeit und ordnungsgemäße Verwaltung und Durchführung des Programms. Einen wichtigen Beitrag leisten die Bewilligenden Stellen als dezentrale Ansprechpartner für alle Förderinteressenten vom Projektantrag bis zur Begleitung und Abwicklung der Vorhaben.